Gott lässt Wege bahnen und wendet Leid
Bereitet dem Herrn den Weg, denn siehe, der Herr kommt gewaltig. Jesaja 40,3.10Nein, nicht ich werde hier aufgerufen, dem Herrn den Weg zu bereiten. Natürlich liegt es nahe, das Prophetenwort so zu verstehen. Jesaja ruft hier aber nicht auf, sich Gott zuzuwenden. Er kündigt vielmehr an, dass Gott sich umgekehrt seinem Volk zuwenden wird. Gottes schöpferisches Wort selbst bereitet einen Weg – und zwar für die Heimkehr seines leidenden Volkes Israel aus dem Exil in Babylonien. Wie in einem Triumphzug über eine Prachtstraße wird für Israel ein Weg offenstehen – hinaus aus einem dunklen Abschnitt seiner Geschichte in eine neue und lichte Zeit. Was mögen diese Worte für eine Hoffnung bei denen ausgelöst haben, die Jesajas Verheißung hörten!
Ich frage mich, ob wir nicht in einer ähnlichen Lage sind wie Israel im Exil. Werden wir nicht auch immer mal fortgeführt aus der Heimat unseres normalen und gewohnten Lebens? Durch eine schwere Erkrankung. Durch eine Trennung oder den Tod eines geliebten Menschen. Natürlich auch jetzt durch die Epidemie mit ihren Einschränkungen. Sehnen wir uns dann nicht auch wie Israel nach der Rückkehr in das altvertraute Leben? Jesajas hoffnungsvolle Botschaft ist: Gott wendet schließlich das Leid derer, die zu ihm gehören. Er lässt schon in dieser Welt Wege bahnen, die wir selbst nicht finden. Er lässt Neues beginnen. Das Leben bekommt durch ihn eine neue Perspektive. Das ist eine kleine Hoffnung verglichen mit der großen adventlichen Hoffnung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde. Aber ohne diese kleine Hoffnung könnten wir gerade in dieser Adventszeit kaum leben – und sie nährt die große Hoffnung auf Jesus Christus.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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