In den Düften Gottes geborgen
»Über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.« Jesaja 60, 2bEine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist es, meiner Tochter Luise vorzulesen. Sie ist neun Jahre alt und liebt das ebenfalls. Vor kurzem habe ich ihr von einer Duftapotheke vorgelesen. Da gab es heilende und gefährliche Düfte, den »Duft von Freiheit« und den »Duft der Wünsche«. Auch den »Duft der Ewigkeit« – hier allerdings eine gefährliche Sache.
Daran musste ich denken, als ich den Wochenspruch las. Was ist denn Herrlichkeit? Was geschieht, wenn der HERR über mir aufgeht? Fällt ein neues Licht auf mich? In dem ich mein Leben neu betrachten und bestehen kann? Oder ist es ein neuer Duft? Ein heilender Duft von Freiheit und von Ewigkeit?
Ich stelle es mir vor: Ich atme tief ein und spüre plötzlich eine neue Kraft in mir. Klarheit und neuen Mut. Trotz mancher Einschränkung und mancher Sorge spüre ich Freiheit. Fülle mich mit dem Gefühl, geliebt zu werden und geborgen zu sein. Vielleicht ist auch ein Hauch Schärfe dabei und ich empfinde plötzlich, dass manches falsch ist, was ich tue oder sage. Das ist unbequem, aber es ändert nichts am Duft der Liebe. Und auch ein Hauch von Ewigkeit ist dabei – hier nicht gefährlich, sondern wunderbar: Ich bin geborgen, meine Zeit ist in Gottes Hand. Von ihm kommt sie, bei ihm findet sie ihr Ziel. Ich gehe nie verloren. Die Herrlichkeit Gottes als Vielzahl heilender Düfte – das wäre etwas!
Ich wünschte, sie durchzögen meinen Alltag, alle Begegnungen und Beziehungen. Hoffentlich begegnen sie mir oft, lassen mich aufatmen, machen mich neu, schenken mir Freiheit und Zuversicht. Ich werde darauf achten, dass ich sie nicht verpasse.