Pfarrerin Ilka Sobottke hat in ihrem »Wort zum Sonntag« in der ARD das Impfen als Akt der Nächstenliebe bezeichnet. »Na und?« dachte ich. Aber dann sah ich mir die Kommentare unter der Meldung auf ihrer Facebook-Seite an und dachte, ich sehe nicht richtig. Eine ganze Flut von Hass- und Schmähkommentaren, nur weil eine Pfarrerin das Impfen als Akt der Nächstenliebe bezeichnet. Ilka wurde in die Hölle gewünscht, als Satanistin beschimpft, als eine, die sich über die Pharma-Unternehmen bereichern würde. Auch Telefon- und Mailterror gab es.
Ich habe dann mit Ilka beraten, was sie tun kann. Es ist ja schon erschütternd: damit man nicht übersät wird mit Hasskommentaren, muss man die Kommentarfunktion so einstellen, dass »Fremde« nicht mehr kommentieren können. Sehr schade. Aber ich habe das auch so schon seit einigen Jahren eingestellt. Mit Ausübung der Meinungsfreiheit hat das nichts mehr zu tun. Es geht nur noch um ein Mundtotmachen. Und das dürfen wir nicht zulassen!
Beim näheren Hinschauen haben wir entdeckt, dass die Flut von Hasskommentar von einem als rechtspopulistisch bekannten Akteur losgetreten wurde. Und das alles wegen so einer Lappalie wie Impfen. Nun frage ich mich: Wie können wir ein Unterstützungssystem aufbauen? Kirchlicherseits, seitens der Fernsehsender und über die Kanäle der sozialen Netzwerke.
Mittlerweile wurden viele Kommentare gelöscht, was höchste Zeit wurde. Auch wenn ein Kommentieren auf ihrer Facebook-Seite als »Nicht-Freund« nicht mehr möglich ist, kann man ihr trotzdem stärkende Nachrichten schicken. Wer jetzt immer noch meint, man müsse diese rechten Stimmungsmacher doch nur »verstehen«, verharmlost die Gefahr, die von ihnen ausgeht.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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