Ehrenamtliche Verkündigung: Gottesdienste leiten und predigen, das dürfen auch Lektoren. Pfarrerin Kathrin Mette bildet sie aus und sagt, warum sie immer wichtiger werden in der Landeskirche.
Pfarrerin Kathrin Mette steht im Klosterhof St. Afra in Meißen, wo unter anderem die Ehrenamtsakademie der Landeskirche zuhause ist. Hier sowie in Gemeinden und Kirchenbezirken werden Lektoren aus- und weitergebildet. ©
Steffen Giersch
Frau Mette, die Zahl der Lektoren wird bald die Zahl der Pfarrer in der Landeskirche übersteigen. Was heißt das für die Gottesdienstpraxis?
Kathrin Mette: (lacht) Das klingt nach einer schleichenden Revolution. Allerdings leitet eine Pfarrerin im Jahr vielleicht 100 Gottesdienste, eine Lektorin nur vier oder fünf. Große Umwälzungen in der Gottesdienstlandschaft sehe ich deswegen nicht auf uns zukommen, auch wenn die Zahl der Lektoren und Lektorinnen bald die der Pfarrer und Pfarrerinnen übertrifft. Natürlich wird es in Zukunft immer mehr ehrenamtlich geleitete Gottesdienste geben. Darin sehe ich vor allem eine Bereicherung des Gottesdienstlebens, weil Ehrenamtliche aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen – zum Beispiel im Beruf – andere