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Eine Dresdner Kirchgemeinde belebt den reformierten Brauch des Zürcher Wurstessens neu
Tomas Gärtner
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Wagt einen neuen Blick auf das Fasten: Fabian Brüder, seit 2020 Pfarrer der evangelisch-reformierten Gemeinde in Dresden, will das »Zürcher Wurstessen« wiederbeleben, das am 9. März vor 500 Jahren stattfand. © Tomas Gärtner
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Radikal: Klaus Hottinger und Mitstreiter stürzen nach dem reformierten Wurstessen 1523 das Wegkreuz in Stadelhofen. (Bullingers Reformationschronik, 1605). © CC0/Public Domain
IIn der Fastenzeit erinnern Reformierte daran, wie Christen demon- strativ gegen Fastenregeln verstießen. Am 9. März 1522 versammelten sich im Haus des Buchdruckers Christoph Froschauer in Zürich Ulrich Zwingli (1484–1531), seit 1519 Priester am Großmünster, und seine Mitstreiter. Auf dem Tisch lagen zerschnittene Würste. Entschlossen griffen sie zu und schoben sich die Stücke in den Mund. Dabei war Fleischgenuss nach Aschermittwoch streng verboten. Eine Provokation, die der Rat der Stadt bestrafte. Zwingli verfasste die Schrift »Von der freien Wahl der Speisen« – das erste theologische Traktat des Schweizer Reformators. Er selbst hatte auf den Happen Wurst verzichtet. Nicht provozieren wollte er, sondern Grundsätzliches klären. Die Frage: Wer besitzt entscheidende Aut