Auch den »wunderlichen Bruder« lieben

»Das Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe.« 1. Johannes 4, Vers 21
Margitta Rosenbaum
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Margitta Rosenbaum
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Die Geschichte ist alt, aber hier passt sie: Zwei Jungs prügeln sich. Der Pfarrer geht dazwischen mit den Worten: »Ihr habt doch gehört, dass ihr euren Nächsten lieben sollt. Wie könnt ihr euch nur so prügeln?« Antwort: »Das ist nicht mein Nächster. Das ist mein Bruder.«

Wir wissen genau, welche Aufgaben sich aus dem Gebot der Nächstenliebe ergeben. Wir wissen genau, was andere zu tun hätten, wenn sie doch rechte Christenmenschen sein wollten und auch wo anderen diese Liebe fehlt. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Mit diesem Satz hat Erich Kästner darauf hingewiesen, dass schöne Worte nicht ausreichen.

Fromme Worte werden besonders unerträglich, wenn sie nicht mit dem Alltag übereinstimmen. Hier geht es um den Bruder, um die Schwester, um meine nächste Verwandtschaft, die Gott mir in der Familie der Kinder Gottes zur Seite gestellt hat. Manchmal habe ich den Eindruck, dass es uns leichter fällt, in der Ferne und auf Abstand zu helfen. Es gibt hervorragende Projekte. Aber wie zeigt sich diese Liebe in der Gemeinde, wenn die Meinungen aufeinander prallen oder wenn jemand sich so gar nicht anpasst? Weit weg, da sind die wunderbaren Menschen. Zuhause, da sind es die wunderlichen, die es mir schwer machen mit der Liebe. Wie kann da Liebe gelingen? Am Anfang steht die Begegnung mit dem Gott, der Liebe ist. Seine Liebe strahlt aus auf seine Kinder.

Diese Liebe soll unser Markenzeichen sein. Wenn es mir schwer fällt zu lieben, dann muss ich mich nach seiner Liebe ausstrecken. Sie gilt mir und dem wunderlichen Bruder. Wie sagte mir jemand? »Ich brauche es, dass ich mich jeden Morgen bade in der Liebe Gottes.«

Theologie elementar

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