Gottsucher: Der Schweizer Schriftsteller Lorenz Marti versuchte, die großen Fragen nach Gott mit dem Alltag auf der Erde zu verbinden. Der Glaube war für ihn eine Lebenskunst, die ins Freie führt. Am 27. Mai vor zwei Jahren ist er 68-jährig verstorben.
Für einen Glauben, der ins Freie führt: Lorenz Marti (1952–2020), Schriftsteller und Radiojournalist. ©
Georg Magirius
Wer als deutschsprachiger Schweizer ein Buch veröffentlicht, hat eine eher überschaubare Resonanz zu erwarten. Der Markt für deutschsprachige Bücher ist klein, Deutsch nur eine von drei Landessprachen. Als Lorenz Marti 2004 »Wie schnürt ein Mystiker seine Schuhe?« veröffentlichte, geschah anderes. Das Buch hatte weit über die Schweiz Erfolg und erlebt seitdem viele Auflagen, ist in mehrere Sprachen übersetzt worden. Das Buch war lange in ihm gereift. Anfang 50 war er bei dessen Erscheinen. Einige Jahre später machte Marti sich, der als Radiojournalist und Religions-Redaktor beim Schweizer Radio in Bern arbeitete, als Autor selbständig. Weitere erfolgreiche Veröffentlichungen folgten. Am 27. Mai 2020 starb Marti mit 68 Jahren.
Das starke Echo auf sein Schreib