Die mehr als 800 Jahre alte Kirche in Dresdner Stadtteil Leubnitz-Neuostra muss dringend saniert werden. Nach den heißen und trockenen Sommern seien im Mauerwerk innen und außen massive Risse festgestellt worden, teilte die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Leubnitz-Neuostra am Mittwoch in Dresden mit. Seit Juli habe sich die Situation dramatisch verschlechtert. Vor allem im Altarraum seien Mörtel- und Putzteile herabgestützt.
Die Nutzbarkeit der Kirche, eine der ältesten der Stadt, sei derzeit deutlich eingeschränkt. Die Gemeinde habe den Altarraum sperren müssen, erklärte Pfarrer Wolf-Jürgen Grabner. Ein Gerüst stütze die lockeren Gewölberippen ab. Parallel dazu werde an einer Planungskonzeption für die langfristige Sanierung der historischen Bausubstanz gearbeitet.
Eine wesentliche Ursache des desolaten Zustandes sei der aus sogenanntem Plänermergel bestehende Baugrund. Dieser schrumpfe bei Trockenheit. »Im weitesten Sinne sind die Risse in der Kirche auch eine Folge der klimatischen Veränderungen in unseren Breiten«, erklärte Grabner.
Bereits 2018 hatten erste Sicherungsmaßnahmen begonnen. Die Kirchgemeinde investierte nach eigenen Angaben rund 50.000 Euro. Allerdings seien die Schäden inzwischen so umfangreich, dass weder die Kirchgemeinde noch die sächsische Landeskirche dieses große Sanierungsvorhaben allein finanzieren könne.
Die Kirche stammt den Angaben zufolge aus dem Jahr 1188. Im Kirchensaal sind unter anderem an einer Kassettendecke von Gottfried Lucas gestaltete biblische Szenen aus dem 17. Jahrhundert erhalten. Die Kanzel von 1577 wurde 2018 restauriert.
Information:
Spenden für die Sanierung erbittet die Kirchgemeinde unter dem Stichwort »Leubnitz 0906 Fundament« an die Kassenverwaltung Dresden auf das Konto IBAN: DE81 3506 0190 1667 2090 36 bei der KD-Bank (BIC: GENODED1DKD).
Internet:
www.leubnitzer-kirche.de
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