Altbischöfe in Sorge um Landeskirche
Die früheren sächsischen Bischöfe Volker Kreß und Jochen Bohl sorgen sich um die Einheit der Kirche und rufen gemeinsam zu Frieden und Versöhnung auf.
Nach dem angekündigten Rücktritt des sächsischen Bischofs Carsten Rentzing haben seine beiden Amtsvorgänger zur Einheit der Kirche aufgerufen. Ohne den nötigen inhaltlichen Auseinandersetzungen auszuweichen, müsse das Bemühen um Frieden und Versöhnung leitend sein, betonten die beiden früheren sächsischen Landesbischöfe, Volker Kreß und Jochen Bohl, am Sonntagabend in Dresden in einer gemeinsamen Erklärung.
»Die Ereignisse in der Landeskirche haben in den letzten Tagen viele Menschen erschreckt, gar verstört«, heißt es in dem Aufruf. Es schmerze, dass die Polarisierung der Gesellschaft auch in der Kirche angekommen sei. Christen seien in einer solchen Situation gefordert, »besonnen zu bleiben, trotz unterschiedlicher Erfahrungen und Überzeugungen einander zuzuhören« und sich um Verständnis zu bemühen. Denn das Christsein bewähre sich darin, »gerade im Streit um den richtigen Weg Nächstenliebe zu praktizieren«, erklärten die beiden Altbischöfe.
Sachsens evangelischer Landesbischof Carsten Rentzing hatte am 11. Oktober überraschend seinen Rücktritt erklärt. Er war zuvor in die Kritik geraten, seine als Student eingegangene Mitgliedschaft in einer schlagenden Verbindung lange verschwiegen zu haben. Nach vier Jahren im Amt wurde zudem öffentlich, dass er zwischen 1989 und 1992 Texte für die rechtskonservative Zeitschrift »Fragmente« verfasst hat. Unterdessen sind Unterschriftenaktionen gestartet, die den Verbleib des Bischofs im Amt fordern. Die Kirchenleitung wird am 21. Oktober darüber entscheiden, ob sie Rentzing vom Bischofsamt entbindet.
Volker Kreß war von 1994 bis 2004 Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Jochen Bohl von 2004 bis 2015.
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