
Das Antidiskriminierungsbüro Sachsen hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 429 Fälle bearbeitet. In der Regel bleibe es dabei nicht bei einzelnen Gesprächen, teilte das Antidiskriminierungsbüro am Dienstag in Leipzig mit. Oft erstrecke sich ein Beratungsprozess über mehrere Monate oder sogar Jahre.
2020 hatte das Büro den Angaben zufolge 411 Diskriminierungsfälle betreut. Damit seien die Fallzahlen 2021 leicht gestiegen und blieben auf einem hohen Niveau. An den Standorten Chemnitz, Dresden und Leipzig werde kontinuierlich bis zu den Kapazitätsgrenzen gearbeitet, hieß es. Im Durchschnitt würden monatlich etwa 35 Diskriminierungsfälle neu aufgenommen und bearbeitet.
Etwa 45 Prozent der Diskriminierungsfälle seien rassistisch motiviert, rund 27 Prozent auf eine Behinderung zurückzuführen. Zudem gebe es Diskriminierungen zur geschlechtlich-sexuellen Identität. Vor allem im Arbeitsbereich, auf dem Wohnungsmarkt und bei Behörden würden Menschen Diskriminierungen erleben.
In den Städten Chemnitz, Dresden und Leipzig verzeichnete das Büro dabei drei Mal mehr Diskriminierungen als in den Landkreisen. Das liege aber auch daran, dass die Beratungsangebote des Antidiskriminierungsbüro auf dem Land noch nicht so bekannt seien, hieß es. Daran müsse gearbeitet werden.
Das Antidiskriminierungsbüro Sachsen ist zentrale Anlaufstelle für Betroffene von Diskriminierung in Sachsen und die einzige in diesem Bereich unabhängig arbeitende Stelle. Unterstützt werden Betroffene auf psychosozialer und auf rechtlicher Ebene - außergerichtlich und auch vor Gericht, hieß es.