
Nach dem verheerenden Brand der evangelischen Stadtkirche in Großröhrsdorf findet am 22. September ein besonderes Benefizkonzert statt. In der Turnhalle des Ferdinand Sauerbruch Gymnasiums Großröhrsdorf singen der Oberstufenchor „Subitorforte“ mit Ehemaligen, die Kirchenchöre Großröhrsdorf und Pulsnitz gemeinsam mit dem Gospelchor Großröhrsdorf. Begleitet werden sie von einem Bläserensemble und dem Akkordeonorchester Harmony Dreams. Der Eintritt zum Konzert ist frei – es wird um Spenden zugunsten der Stadtkirche gebeten. Beginn ist um 19 Uhr.
Auch von katholischer Seite bekommt die Gemeinde Unterstützung. Die Hälfte der Spendeneinnahmen eines Benefizkonzertes vom Sonntag in Storcha bei Bautzen soll in den Wiederaufbau des in der Nacht zum 4. August völlig zerstörten Sakralgebäudes fließen, teilte das katholische Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno am vergangenen Freitag als Veranstalter mit. Zunächst war der Erlös für die Sanierung der Orgel in der katholischen Herz Jesu-Kirche in Storcha geplant.
Die Künstlerinnen und Künstler des Ensembles Polyharmonique hätten sich jedoch gemeinsam mit der Storchaer Kirchgemeinde und dem Veranstalter für die Aufteilung der Spenden entschieden. Nach Angaben der Kirchgemeinde Großröhrsdorf wurden bisher mehr als 200.000 Euro für den Wiederaufbau gesammelt.
Der Rektor des Bildungsguts Schmochtiz, Sebastian Kieslich, betonte: „Wir katholischen Christen stehen besonders in dieser schweren Zeit unseren evangelischen Geschwistern zur Seite.“ Die Spenden sollen dazu beitragen, dass die Kirche für die Gemeinde und die Menschen in Großröhrsdorf wieder aufgebaut wird.
Nach dem angekündigten Wiederaufbau der ausgebrannten Stadtkirche in Großröhrsdorf rechnet Sachsens Landesbischof Tobias Bilz mit einem längeren Klärungsprozess. „Diese Diskussion braucht Zeit“, sagte Bilz im Gespräch mit dem Evangelischer Pressedienst (epd). Er rechne mit einer Lösung innerhalb eines Jahres.
Dass eine neue Kirche in Großröhrsdorf gebaut wird, daran bestehe kein Zweifel, sagte der Bischof. Ob sie wieder in ihrer barocken Form entsteht, könne er zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Es stehe ihm nicht zu, für die Menschen in Großröhrsdorf zu sprechen, sagte Bilz. Diese müssten „in Ruhe überlegen, wie ein Neubau in ihrer Stadt aussehen sollte“.
Die Landeskirche werde die Kirchgemeinde vor Ort aktiv unterstützen. Zunächst müssten die Menschen und die Landeskirche den Schock darüber verarbeiten, dass die Kirche abgebrannt ist.
In der Nacht zum 4. August war in dem fast 300 Jahre alten Bauwerk ein Feuer gelegt worden. Die barocke Kirche brannte vollständig aus. Ein 40-jähriger Mann gestand laut Polizei die Tat. Ihm wird schwere Brandstiftung vorgeworfen. Der mutmaßliche Einzeltäter sitzt seit einer Woche in Untersuchungshaft. Die Polizei sprach von „Zwistigkeiten“ zwischen ihm und der Kirchgemeinde.
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