
Der Verein Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis in Chemnitz distanziert sich von zwei ihm bisher verbundenen Zeitzeugen. Auf der Internetseite des Vereins seien die Einträge zu den beiden Personen vorläufig nicht mehr abrufbar, teilte der Verein am Donnerstag in Chemnitz mit. Grund dafür sei in einem Fall der Auftritt in einem Video der vom sächsischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Gruppierung „Freie Sachsen“.
Im zweiten Fall habe ein Zeitzeuge an einer bereits länger zurückliegenden Veranstaltung mit Vertretern rechtsextremer und rechtspopulistischer Parteien teilgenommen, die am Gedenkort an der Außenmauer des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses stattfand. Zuerst hatte die in Chemnitz erscheinende „Freie Presse“ über den Fall berichtet.
„In unserem Verein ist ein breites Spektrum unterschiedlicher Meinungen vertreten“, erklärte der Vereinsvorsitzende Jürgen Renz. „Wer sich aber mit Verfassungsfeinden an einen Tisch setzt, kann den Verein nicht mehr nach außen repräsentieren“, sagte er. Die Zeitzeugen-Arbeit sei an einen Bildungsauftrag zur Diktaturgeschichte geknüpft. „Dabei sind wir der Vermittlung demokratischer Werte verpflichtet“, sagte Renz.
In der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt auf dem Chemnitzer Kaßberg entsteht nach jahrelangem Ringen in den nächsten Monaten eine Gedenkstätte. Das Gefängnis war zentrale Drehscheibe des Häftlingsfreikaufs in der DDR. Auch in der NS-Zeit wurden dort Menschen zu Unrecht inhaftiert. Die Gedenkstätte entsteht am authentischen Ort und soll an beide Diktaturen erinnern.
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