Keine 2G-Regel im Gottesdienst geplant
Gottesdienste unbedingt offen halten – Testen darf nicht vernachlässigt werden – Bischof Bilz: Keinen Druck zum Impfen aufbauen
Sachsens evangelische Landeskirche erwägt keine Einführung der 2G-Regel für Gottesdienste. Diese kirchlichen Veranstaltungen müssten möglichst für alle Menschen offen gehalten werden, sagte der sächsische Landesbischof Tobias Bilz am Montag am Rande der Synodentagung in Dresden. Nur weil einer oder eine nicht geimpft ist, dürfe er oder sie vom Gottesdienst nicht ausgeschlossen werden. »Im Zweifelsfall ist es wichtig, dass wir andere Regeln treffen«, sagte er.
Vor allem das Testen dürfe nicht vernachlässigt werden. Auch die Landessynode hat bei ihrer Tagung auf Corona-Tests gesetzt. Der Zutritt war nur mit einem tagesaktuellen Test erlaubt. Dies galt auch für Geimpfte und Genesene.
Landesbischof Bilz befürwortet nach eigenen Worten das Impfen gegen das Corona-Virus. Er betonte aber auch, dass es eine persönliche Entscheidung bleibe, sich impfen zu lassen oder nicht. Diese Balance müsse ausgehalten werden, sagte Bilz. Er sei zudem der Meinung, dass »zu viele Aufrufe Menschen in eine Antihaltung bringen«. Es sollte darauf verzichtet werden, Druck aufzubauen.
In Sachsen werden derzeit die meisten Corona-Neuinfektionen registriert. Am Montag lag der Sieben-Tage-Inzidenzwert im Freistaat laut Robert Koch-Institut bei 754,3 bundesweit bei 303. Als erstes Flächenland hatte der Freistaat die 2G-Regel eingeführt. Damit dürfen etwa Restaurants, Kneipen oder Diskotheken nur noch von Geimpften oder Genesen betreten werden. Ein negativer Corona-Test reicht nicht aus.
Die Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens will am Montag ihre viertägige Herbsttagung in Dresden beenden. Alle Gesetzeslesungen wurden beendet und die Gesetzesvorlagen beschlossen. Derzeit hört die Landessynode Berichte aus den Ausschüssen der Synode.