Dresden/Crostwitz (epd). Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat die sorbische Sprache und Kultur als »einen wunderbaren Schatz« für das ganze Land bezeichnet. Es sei wichtig, diesen Schatz zu bewahren und das Interesse an sorbischer Sprache und Kultur immer wieder aufs Neue zu wecken und zu fördern, sagte Kretschmer am Samstag auf der Hauptversammlung des Dachverbandes der sorbischen Vereine, Domowina, in Crostwitz bei Bautzen. Dabei habe der Erhalt der Sprache überragende Bedeutung.
Kretschmer erinnerte daran, dass der Freistaat Übersetzungen und Kennzeichnungen im öffentlichen Raum fördere und sich für ein neues Projekt der Fraunhofer-Gesellschaft zur Pflege und Kultur der sorbischen Sprache einsetze. Am Dienstag werde das Sächsische Kabinett zudem über verschiedene Maßnahmen zur Belebung der sorbischen Sprache beraten.
Zum Thema Strukturwandel in der Lausitz sagte der Regierungschef, er sehe große Chancen für die Region und die dort lebenden Menschen. Wenn der Strukturwandel erfolgreich sein solle, gehe es um eine bessere Infrastruktur, um Ansiedlung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen. »Wichtig sind aber auch Kunst, Kultur und Identität«, sagte Kretschmer. Die Sorben stünden für die Vielfalt und den kulturellen Reichtum im Land. Es sei daher gut, dass es beispielsweise auch eine eigene Kategorie für sorbische Projekte im Mitmachfonds für den Strukturwandel gebe.
In Deutschland leben etwa 60.000 Sorben, davon rund 40.000 in Sachsen und 20.000 in Brandenburg. Nach Angaben der Domowina nutzen aktiv nur rund 17.000 Sorben in Sachsen und etwa 5.000 in Brandenburg ihre Sprache im Alltag. Die Volksgruppe ist in der Bundesrepublik als nationale Minderheit anerkannt. Die Hauptversammlung der Domowina kommt alle zwei Jahre zusammen.
Internet:
www.domowina.de
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