Ministerpräsident Tillich tritt zurück
Katholischer Landeschef gibt Amt im Dezember ab – Nachfolger soll evangelischer CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer werden
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) tritt zurück. Die »kritischen Beiträge und intensive Diskussionen um den inneren Zustand im Freistaat Sachsen« hätten ihn persönlich sehr beschäftigt und »nachdenklich gemacht«, sagte der 58-jährige katholische CDU-Politiker in Dresden. Für eine gute Zukunft Sachsens seien neue Antworten wichtig. Deshalb habe er sich dazu entschlossen, die Verantwortung in jüngere Hände zu übergeben. Bis Dezember bleibt er im Amt.
Als seinen Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten und als CDU-Landesvorsitzenden schlug Tillich Michael Kretschmer (42) vor. Das Präsidium der sächsischen CDU habe sich »einstimmig und mit größter Unterstützung« hinter seinen Vorschlag gestellt, sagte Tillich. Auf dem Landesparteitag der sächsischen Union am 9. Dezember werde Tillich nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden kandidieren. Kretschmar, Generalsekretär des CDU-Landesverbandes Sachsen und evangelischer Christ, hatte bei der Bundestagswahl den Wiedereinzug in den Bundestag verpasst.
Tillich stand nach dem desaströsen Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl unter Druck: In Sachsen war die AfD mit 27 Prozent der Zweitstimmen stärkste Partei knapp vor der CDU (26,9 Prozent) geworden. Im Freistaat wird 2019 ein neuer Landtag gewählt. Tillich ging vor 27 Jahren in die Politik und war seit 2008 Ministerpräsident.
Er sei als Ministerpräsident in Sachsen unter dem Motto: »Gott ist mein Anker« angetreten. Das sei »auch heute so«. Zugleich fügte er hinzu: »Gott schütze Sachsen und alle Menschen, die in unserem Land leben.«
Der sächsischen Landesregierung war wiederholt vorgeworfen worden, das Problem des Rechtsextremismus zu verdrängen und zu wenig dagegen zu unternehmen. In Sachsen regieren seit 2014 CDU und SPD gemeinsam.
Tillichs Statement können Sie hier nachlesen.
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