Wie man angemessen auf die demografische Entwicklung in Sachsen reagieren sollte, bleibt ein heiß diskutiertes Thema. Der Anteil älterer Menschen wächst, besonders stark auf dem Land. Etwa jeder vierte Sachse ist heute schon älter als 65. Das Durchschnittsalter ist seit 1990 um über sieben Jahre gestiegen, auf 46,5 Jahre. 2025, so die Prognosen, könnte der Schnitt bei etwa 50 Jahren liegen. Nahezu jeder Zehnte dürfte dann 80 oder älter sein. Alarm schlagen muss man deswegen nicht. Die Entwicklung mag rasant fortschreiten, doch sie ist keine große Überraschung. Eine Katastrophe ist sie schon gar nicht – wenn die Verantwortlichen darauf nur rechtzeitig reagieren.
Die Staatsregierung setzt vor allem auf Projekte. Rund 6,5 Millionen Euro hat sie dafür seit 2007 aufgewendet. Immerhin lässt sich in solchen Projekten Neues in der Praxis erproben. Hier sind auch Kirchgemeinden und Diakonie gefragt. Im Dorf Zabeltitz bei Großenhain zum Beispiel wird der Gedanke des Tante-Emma-Ladens unter neuen Bedingungen erprobt: Als »Große Emma«. Sparkasse, Friseur, Paketversand und Lohnsteuerberatungsverein teilen sich Räume. Auch die Diakonie Riesa-Großenhain ist mit einer Beratungsstelle dabei.
Einen entscheidenden Effekt haben solche Projekte: Sie sind Sammelbecken für Ideen. Die brauchbarsten kommen nicht von den Runden Tischen der Experten, sondern von den Menschen vor Ort. Senioren sollten dabei nicht nur als Empfänger von Dienstleistungen betrachtet werden, sondern als aktive Mitgestalter. Kirchgemeinden können etwas schaffen, worauf es vor allem ankommt: Netzwerke, in denen man einander kennt und hilft. Und Senioren werden da besonders gebraucht mit ihren praktischen Lebenserfahrungen.
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Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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