Nun sagt, wie habt ihr’s mit den nicht-christlichen Mitarbeitern? Dies entwickelt sich zur Gretchenfrage in den Landeskirchen. Bayern hat sich im Juli geöffnet, die Nordkirche Ende September. Und nun will auch die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg nicht-kirchliche Mitarbeiter in ihren Reihen zulassen. Als Grundlage für alle gilt die Loyalitäts-Richtlinie der EKD.
Die Sache ist längst überfällig. Der Druck – wie immer – kam von außen: in Gestalt des Fachkräftemangels. Hier und da klopfen bei diakonischen Einrichtungen bestens geeignete Bewerber an – schade nur, dass sie weder evangelisch, katholisch noch freikirchlich sind.
Zuwanderer aus anderen Ländern zur beruflichen Mitarbeit einzuladen, ist löblich, aber nur ein Aspekt. In Sachsen und im Osten Deutschlands, wo Kirchenmitglieder nicht mal ein Viertel der Bevölkerung bilden, sollten erst einmal die Areligiösen im Vordergrund stehen. Konfession: keine; und doch ehrlich bereit, soziale Fürsorge als Beruf auszuüben – wie gehen wir mit solchen Menschen um? Ist tätige Nächstenliebe als Profession auch ohne Taufschein möglich? Die Antwort darauf kann nur in der Praxis gegeben werden. Dazu sollten die Verantwortlichen zumindest das Zutrauen haben, dass das sehr gut funktionieren kann.
Dabei müssen Einrichtungen, wollen sie nicht zu beliebigen Dienstleistern werden, ihre christliche Identität bewahren – als im eigentlichen Wortsinne wertvolle Tradition. Dieser gegenüber loyal zu sein, ist die Mindestforderung. Es geht nicht ohne Verbindlichkeit. Dazu jedoch braucht es ein Profil, klar und praxistauglich formuliert – und Methoden, es Mitarbeitern, für die das unvertraut ist, als hilfreiches Lebenswissen zu vermitteln.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna