Gottes Gnade entfaltet sich in der Nächstenliebe
»Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.« Ephesser 2, 8
Bei Gott gibt es keine Gnade der späten Geburt. Was hieße das auch? Ist mein Vater schuldig? Nur weil er vor dem Zweiten Weltkrieg geboren wurde? Seine Mutter starb während des Krieges an der Geburt von Zwillingen. Blutkonserven waren nicht vorhanden. Sein Vater starb beim Rückzug aus Holland. Der Militärzug wurde von Engländern bombardiert. Die große Schwester starb an einem Abszess in der Luftröhre. Sie kamen nach dem Krieg nicht schnell genug vom Dorf ins Krankenhaus. Nun nahmen die Verwandten der Stiefmutter die Kinder weg. Sie wäre schuld! Mein Vater und eine Schwester wurden unter den Verwandten aufgeteilt. So kam er auf den Bauernhof eines Onkels. Essen gab es genug. Aber er musste arbeiten. Die Schule war nicht wichtig. Und Schläge waren an der Tagesordnung. Der Junge kannte nur einen Ausweg. Er haute ab, versteckte sich mehrere Wochen in einem Wäldchen und wurde von Klassenkameraden versorgt. Als die Erwachsenen ihn fanden, kam er ins Heim (ein Makel, den er uns, seinen eigenen Kindern, nie erzählte). War er schuldig?
Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch …
Sein Lehrer, ein Junglehrer, der nicht aus dem Dorf stammte und der mit seiner Frau keine Kinder haben konnte, holte ihn aus dem Heim und nahm ihn zur Pflege auf. Er schenkte ihm so noch einige Jahre unbeschwerte Kindheit und Jugend. … Gottes Gabe ist es. Gottes Gabe, die in jedem von uns steckt. Die sich entfalten kann, wenn wir uns unserem Nächsten in Liebe zuwenden.
Das hat mich das Leben meines Vaters gelehrt. Es gibt die Gnade der Nächstenliebe. Die Gabe Gottes, die in uns allen angelegt ist.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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