Der russische Erzbischof Dietrich Brauer hat am Freitag die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens besucht. Zusammen mit Sachsens evangelischem Landesbischof Tobias Bilz und Mitgliedern der sächsischen Kirchenleitung nahm er an einem Friedensgebet im Landeskirchenamt in Dresden teil. „Wir haben den Eindruck einer apokalyptischen Situation“, erklärte Bilz mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. Trotzdem bleibe „Gott Herr der Ermutigung in Zeiten des Wachwerdens und Sterbens, in Zeiten der Müdigkeit an Körper, Seele und Geist“, wenn der Glaube scheinbar an Kraft verliere.
Dietrich Brauer ist seit 2011 Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland und seit 2014 Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland mit Sitz in St. Petersburg. Bei seinem Besuch dankte er für die Aufnahme von Geflüchteten in Deutschland. Er selbst habe vor wenigen Tagen mit seiner Familie Russland verlassen und sei in Deutschland aufgenommen worden. Der Erzbischof rief zu gegenseitiger brüderlicher Liebe auf. Gründe für seine Flucht seien zunehmende Drohungen und Versuche der Einflussnahme von russischen Staatsvertretern, hieß es. Sachsens Landeskirche hat seit 2014 offizielle Partnerschaftsbeziehungen zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland. Bischof Brauer wollte am Freitagabend an einem Friedensgebet für die Ukraine im Berliner Dom teilnehmen. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte dazu zusammen mit Kirchenvertretern aus der Ukraine und Russland sowie Partnern aus der deutschen Ökumene eingeladen.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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