Unbekannte haben am Holocaust-Gedenktag in Leipzig eine Open-Air-Ausstellung mit Porträts von Opfern der NS-Diktatur geschändet. Die am Samstag eröffnete Ausstellung „Gegen das Vergessen“ zeigt auf dem Querbahnsteig des Leipziger Hauptbahnhofs und auf dem Bahnhofsvorplatz 140 großflächige Porträtaufnahmen des Fotografen Luigi Toscano von Überlebenden der NS-Verfolgung.
Noch vor der Eröffnung seien in der Nacht zu Samstag vor dem Bahnhof sechs Porträts und weitere auf dem Querbahnsteig mit grünem und schwarzem Permanent-Marker beschmiert worden, teilte die Leipziger Polizei am Sonntag mit. Der Sachschaden liege bei 1.500 Euro. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittle wegen Volksverhetzung und Sachbeschädigung. Laut „Leipziger Volkszeitung“ (Sonntag/Online) schmierten die Täter unter anderem Hitlerbärtchen auf die Aufnahmen von zwei Männern, deren Eltern und Familien in der NS-Zeit ermordet wurden.
Die Porträts hatte der Fotograf und Filmemacher Luigi Toscano seit 2014 unter anderem in Deutschland, den USA, Österreich, der Ukraine, Russland, Israel, den Niederlanden, Frankreich und Belarus aufgenommen. Zu sehen ist die Ausstellung in Leipzig bis 17. Februar.
Das große Aufwachen
Protest: Hunderttausende haben am Wochenende bundesweit gegen Rechtsextremismus und für Vielfalt demonstriert und ein deutliches Zeichen gegen den Rechtsruck gesetzt. Deportationsplänen und völkischem Denken wurde widersprochen. Auch zahlreiche Christen gingen auf die Straße. So etwa in Leipzig. Ein Bericht. Mehr lesen Sie im Digital-AboVERÖFFENTLICHT AM 29.01.2024 Artikel drucken
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