Sächsische Verdienstmedaille für zwei Frauen
Eigentlich sollten am Mittwoch zwei Frauen für ihr gesellschaftliches Engagement in der sächsischen Staatskanzlei ausgezeichnet werden. Doch der Fund einer Weltkriegsbombe an der Dresdner Carolabrücke sorgte für eine Verschiebung.
Die für vergangenen Mittwoch in der sächsischen Staatskanzlei geplante Verleihung von Verdienstorden an zwei Frauen wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Grund dafür sei der Fund einer Weltkriegsbombe an der Dresdner Carolabrücke und die am Mittwoch stattfindende Entschärfung, teilte die Staatskanzlei am Dienstag mit.
Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sollte an dem Tag eigentlich zwei Frauen mit dem sächsischen Verdienstorden auszeichnen. Die höchste Auszeichnung des Freistaates soll an die 62-jährige Kerstin Miersch aus Großschirma bei Freiberg und die 70-jährige Gerlinde Rohr aus Neukieritzsch bei Leipzig gehen.
Kerstin Miersch bereichere durch ihr langjähriges gesellschaftliches Wirken im ländlichen Raum das kulturelle Leben in Mittelsachsen und stärke den gesellschaftlichen Zusammenhalt, hieß es zur Begründung. Gemeinsam mit weiteren Mitstreitern habe sie vor 20 Jahren in den Räumen der leerstehenden Grundschule Obergruna eine Bibliothek eingerichtet, die auch als Bürgertreffpunkt dient. Zudem koordiniere sie Konzerte, Theateraufführungen und Buchlesungen.
Die frühere Direktorin des Sportmuseums in Leipzig, Gerlinde Rohr, engagiere sich seit vielen Jahren für die Bewahrung sporthistorischer Bestände sowie für den Abbau antisemitischer Vorurteile im Sport. Im Vorstand des Fördervereins Sächsisches Sportmuseum Leipzig e.V. wirke die promovierte Sportwissenschaftlerin seit 2018 ehrenamtlich für den Erhalt und die Pflege der umfangreichen Sammlungen.
Einen wichtigen Beitrag leiste sie auch zur historischen Aufarbeitung jüdischer Vereinsbiografien bei Fußball-Regionalligist Lok Leipzig. Gemeinsam mit dem Erich-Zeigner-Haus und dem 1. FC Lok habe sie eine Gedenkstele am früheren Spielort des jüdischen Sportvereins Bar Kochba in Leipzig sowie die Verlegung von Stolpersteinen für frühere Vereinsmitglieder initiiert.
Einen neuen Termin für die Verleihung der Verdienstorden will die Staatskanzlei rechtzeitig bekannt geben, hieß es in der Pressemitteilung weiter.
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