
In Sachsen droht laut einem Medienbericht die Entsorgung mehrerer Zehntausend Impfdosen gegen das Coronavirus. Grund ist die nach wie vor verhaltene Impfbereitschaft. Im Lager für staatliche Impfzentren und mobile Impfteams befinden sich derzeit fast 80.000 tiefgekühlte Impfdosen des Herstellers Biontech, deren Haltbarkeit Ende Juni abläuft, bestätigte das Dresdner Sozialministerium am Mittwoch. Zuerst hatte die in Chemnitz erscheinenden „Freien Presse“ darüber berichtet. „Impfstoff, dessen Haltbarkeit abgelaufen ist, wird der Entsorgung zugeführt“, zitiert die Zeitung das von der SPD-Politikerin Petra Köpping geführte sächsische Sozialministerium. Am Montag umfasste der Lagerbestand den Angaben zufolge 79.560 tiefgekühlte Dosen. Die Zahl der Corona-Impfungen war zuletzt deutlich zurückgegangen.
Demnach wurden in Sachsen laut Zeitungsbericht innerhalb von vier Wochen rund 5.000 Dosen verimpft. Hält dieser Trend an, würden bis zum Verfallsdatum Ende Juni weniger als 8.000 Dosen verimpft und damit mehr als 70.000 entsorgt werden. Laut Ministeriumsangaben mussten in Sachsen seit Beginn der Impfkampagne bereits fast 135.000 Dosen weggeworfen werden. Bei gut der Hälfte war die Haltbarkeit infolge des bereits aufgetauten Impfstoffs abgelaufen. Bundesweit ist die Impfquote in Sachsen nach wie vor am niedrigsten. Am Dienstag waren im Freistaat 65,8 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens einmal geimpft und 64,5 Prozent gegen das Coronavirus grundimmunisiert. Der Bundesdurchschnitt liegt laut Robert Koch-Institut bei 77,6 Prozent.