Weil in dem Artikel auf die Roma hingewiesen wird, die aus dem Balkan hier her kommen, stellt sich mir die Frage, was von uns unternommen wird, damit sie keinen sinn darin sehen, sich hier her auf den Weg zu machen.
Unsere Kirchgemeinde engagiert sich in der Rumänienhilfe, zu der auch ein umfangreiches Projekt der Hilfe für Roma gehört. Damit wird versucht, ihnen eine Möglichkeit der Existenz in ihrem Heimatland zu geben. Auch dort sind die Bedingungen, unter denen die Menschen leben, keinesfalls mit dem zu vergleichen, was hier unterster Standard ist. Dennoch ist es möglich, ihnen immer wieder einen Anstoß zu geben, die eigene Situation zu verbessern.
Der Balkan ist nicht Rumänien, aber es herrscht, wenn ich mich recht entsinne, dort kein Krieg mehr. Wäre es nicht sinnvoll, wenn auch dort von uns, als Kirche geholfen würde, um den Roma einen Anreiz zu geben, ihr eigenes Leben besser zu gestalten?
Gert Flessing
Wer über Weihnachten oder Silvester verreist war, kommt jetzt vielleicht zurück in eine ausgekühlte Wohnung. Da heißt es, schnell erst einmal die Heizung wieder aufdrehen und es sich gemütlich machen in den eigenen vier Wänden. Doch was, wenn die Heizung nicht funktioniert, wenn es gar keine Heizung mehr gibt oder überhaupt kein Zuhause mehr da ist? Dann steht der Heimkehrer wortwörtlich auf der Straße, verschneit und eiskalt.
In dieser Form erleben es derzeit Flüchtlinge, die in Deutschland kein Asyl bewilligt bekommen und abgeschoben werden. Das betrifft vor allem Roma aus den Balkanstaaten Serbien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien. Sie leben in ihren Herkunftsländern unter schwierigen hygienischen Bedingungen, nicht selten ohne Zugang zu Wasser und Strom. Was finden sie vor, wenn sie nach Monaten oder gar Jahren der Flucht und Abwesenheit in ihre winterliche Heimat zurückkehren? Auf diese Situation macht eine ökumenische Petition aufmerksam, die in Leipzig kurz vor Weihnachten von Christen ins Leben gerufen wurde. »Keine Winterabschiebung in Sachsen: Asyl ist eine Frage der Menschlichkeit« heißt es dort.
Dabei hält der Freistaat den Rekord an Abschiebungen in die Herkunftsländer und macht bislang auch im frostigen Winter keine Ausnahme – im Gegensatz zu Thüringen und Schleswig-Holstein beispielsweise. Es ist gut, wenn Christen einerseits auf diese unmenschliche Praxis aufmerksam machen und sich andererseits in vielen Formen für das Willkommen-Sein der Flüchtlinge in Deutschland einsetzen. Abschiebungen sind immer ein Härtefall. Aber auf das Psycho-Drama der Abschiebung aus Deutschland sollte kein Kälte-Schock im Herkunftsland folgen.
Lieber Herr Flessing,
die Zuwanderung nach Europa ist doch völlige außer Kontrolle.
Dazu kommt, dass die Migranten meist dorthin gehen wo sie die höchsten Sozialleistungen erhalten und führte dazu das Deutschland momentan fast im Alleingang ihre Aufnahme in Europa bewältigt.
Kirchliche Vertreter, die zur Migrationspolitik öffentlich sprechen und dieses nicht berücksichtigen oder nicht wahrhaben wollen, dass die wirklichen Flüchtlinge höchstens 3 % sind, haben ohnehin ihre Glaubwürdigkeit verloren.
L. Schuster
Impressionen Frühjahrssynode 2024
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
Zum Vergrößern hier klicken.
Weitere Impressionen finden Sie hier.
Diskutieren Sie mit