Dienst nach Vorschrift genügt nicht für Gott
Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele. Matthäus 20, Vers 28
Ein Streit unter den Jüngern geht dieser Aussage Jesu voraus. An der Herrschaft Christi wollen sie teilhaben. Und dann das: Dienen!
Mir gehen Bilder von Dienern durch den Kopf. In der britischen Fernsehserie »Downton Abbey« zum Beispiel. Die Dienenden gehören dazu. Sie sind mehr als Handlanger. Sie sind in ein Vertrauensverhältnis eingebunden. Freilich, ihr Status ist klar definiert, aber sie werden in das Leben ihrer Herrschaft hineingenommen. Ihr Rat ist gefragt. Ihre Erfahrungen. Jesus Christus dient Gott und den Menschen. Er vertraut Gott. Und er nimmt Menschen in das Vertrauensverhältnis mit hinein. Jesus macht es uns vor, wie Dienen aussieht. Es ist mehr als ein Handgriff. Zum heilenden Berühren kommen Worte. Die Menschen, die von Jesus etwas erbitten, werden ernst genommen – und damit angenommen. So wird neues Leben möglich. Auch für Jesus Christus selbst, weil er Gott ganz vertraut und immer im Gespräch mit ihm ist. Er hat sich Gott untergeordnet – und kann es somit auch bei den Menschen tun. Bis hin zum Sterben am Kreuz.
Das lässt mich meinen/unseren »Dienst« neu sehen. Ein »Dienst nach Vorschrift« greift da zu kurz. Es ist eben mehr, was mit »dienen« gemeint ist! Es sind die ermutigenden Worte beim Essen-Reichen. Das Streicheln über die faltige Wange der Bewohnerin beim Anziehen. Ich bin immer wieder tief berührt von den Menschen, die in den pflegenden Berufen arbeiten. Liebevoll. Dienend. Sie wissen Bescheid über diejenigen, die ihnen anvertraut sind. Die Worte Jesu Christi und die Pflegenden lassen mich »Dienen« neu buchstabieren.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna