Er kommt zu mir
»Siehe dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.« Sacharja 9,9
Ehrlich gesagt, mit Königen verbindet mich nichts, außer dass ich mir die letzte Hochzeit des englischen Königshauses vor gut einem Jahr im Fernsehen angeschaut habe und mir der Festprediger mit seinen feurigen Worten ins Herz gesprochen hat.
Das biblische Bild von Gott als König jedoch ist mir fremd, weil Könige nicht in meiner Lebenswelt vorkommen. So geht es mir übers Jahr.
Und nun ist Advent. Fast täglich singe ich irgendwo mit irgendwem das Lied »Macht hoch die Tür, die Tor macht weit«. Darin wird Jesus als »König aller Königreich« angekündigt, dessen Krone Heiligkeit und dessen Zepter Barmherzigkeit ist. Und der alte Prophet Sacharja erinnert mich daran, dass ich ihn nicht (auf)suchen muss, diesen König, sondern dass er zu mir kommt, einfach so, ohne Vorleistung und Einladung.
Einen Gerechten und Helfer in meiner Nähe zu wissen, das fühlt sich entlastend an. Er könnte zum Beispiel unterstützen, klarer zu sehen, wo Selbstgerechtigkeit sehschwach oder gar blind gemacht hat. Da ist so manches, was mich als Mensch einspannt und bindet in meinem Leben. Um mehr Gelassenheit und innere Freiheit könnte ich bitten, wenn er kommt.
Bleibt die Frage: »Wie soll ich dich empfangen?«. So summe ich vor mich hin, während ich meinen vollen Terminkalender durchblättere. »Wann ist Zeit für diesen Besuch?« Das muss ich mit meiner inneren »Terminplanerin« besprechen. Sind ja noch gut drei Wochen, zum Glück. Und schon wieder höre ich mich singen: »Siehe, dein König ko-ho-hommt zu dir …« Da werde ich doch glatt noch zur Royalistin – zumindest im Advent und was diesen König betrifft!
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna