In unserer Gesellschaft hat sich eine Verrohung im Umgang miteinander entwickelt. Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung scheint wieder normal zu werden; etwa, wenn in einer großen deutschen Zeitung der Kommentar dazu aufruft, im Blick auf den Rechtspopulismus müsse man wieder »hassen lernen« – weil ja auch dort der Hass regiere. Aber das hilft uns nicht weiter. Nicht Hass und Gewalt müssen wir einüben. Sondern: die Gewalt zu ächten. Das heißt nicht, dass man Gewalt abschaffen könnte. In einer Welt, die eine gefallene Schöpfung ist, wird das wohl niemals ganz möglich sein. Wenn es erst mal so weit ist, dass der IS bombt oder Nazis Juden in KZs umbringen, dann kann es das Gebot der Stunde sein, dem Bösen in den Arm zu fallen. Auch mit Waffen. Nicht, weil Gewalt und Töten dann keine Sünden mehr wären. Sondern weil tatenlos zuzusehen die vielleicht noch größere Sünde wäre. Die Kirche nennt das »ultima ratio«, den letzten Ausweg, wenn alles andere versagt.Umso stärker muss die Anstrengung sein, dass es so weit nicht kommt. Ursachenforschung. Gewaltfreie Konfliktlösung schon im privaten, persönlichen Umfeld – das sind die Aufgaben, denen sich eine zivilisierte Gesellschaft verpflichten muss. Und zwar als Teil der allgemeinen Schul- und Persönlichkeitsbildung. Wenn die Staaten in die Friedensforschung nur, sagen wir: zehn Prozent ihrer Militärausgaben stecken würden, wäre da vieles möglich.
Amaryllis Fox, Ex-Agentin der CIA, infiltrierte auf der ganzen Welt Terrorgruppen und fasst ihre Erfahrung so zusammen: »Wir können unsere Feinde nicht vernichten. Je mehr wir es versuchen, desto mehr riskieren wir neue Feindschaft. Gewalt entsteht durch Erniedrigung, Scham, Verletzung. Wir müssen reden. Zuhören.«
Nie wieder ist jetzt
Pfarrer Stefan Körner über die Gefahren, die von der Alternative für Deutschland ausgehen Mehr lesen Sie im Digital-Abo- Mitarbeiter/innen (m/w/d) Ökumenische Sozialstation Leipzig
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