Gärtnern: Die Bibel ruft zum »Bebauen und Bewahren der Erde« auf. Das Gärtnern ist
eine Art, dieses Gebot zu befolgen. Es kann zum Sinnbild für ein bewusstes Leben mit Gott werden. Eine kleine geistliche Gartenkunde.
»Schau an der schönen Gärten Zier«: Der Garten bringt Schönheit und Wildheit hervor ein Ort lebendiger Schöpfungserfahrung. ©
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Gärten sind besondere Lebensräume. Sie sind weder sich selbst überlassene Wildnis noch endgültig eingerichtete Zimmer. Als Orte des Werdens und Vergehens erzeugen sie eine Fülle von Überraschungen und Verlusten, Reifungsprozessen und Wandlungen. Im Lauf der Jahre können sie zum Seelenspiegel werden, in dem der Gärtner sich selbst und Gott erkennt.
Jeder Garten hat das Potenzial, als »Meditationsbild des Geistes« zu dienen. Wer ihn als geistlichen Übungsort nutzen will, sollte allerdings versuchen, prozesshaft zu denken. Gärten sind alles andere als statisch, sie verändern ständig ihr Gesicht. Zudem schwingen sie zwischen dem Chaos der eigenwilligen Natur und der vom Gärtner erstrebten Ordnung hin und her.
Darum hat Gartenarbeit als geistliche Übung letzt