Der neue Roman Christoph Heins »Guldenberg« dreht sich um die angesichts des Ankommens Geflüchteter zerrissene Gesellschaft. Er stellt die Frage, ob wir eine Zeit der Prüfung durchlaufen. Was bedeutet das Gebot der Nächstenliebe heute?
Wenn Christoph Hein einen neuen Roman vorlegt, findet das zu Recht große Aufmerksamkeit. Seit Werken wie »Der fremde Freund«, »Horns Ende« oder »Willenbrock« gilt er als beredter Chronist (Ost-)Deutschlands. Sein jüngster Roman heißt »Guldenberg«, spielt in der jüngsten Gegenwart und lässt hinter Bad Guldenberg unschwer die Kleinstadt Bad Düben erkennen, der Ort, in den es den schlesischen Flüchtlings- und Pfarrerssohn 1945 verschlug und in dem er wohl nie richtig heimisch wurde.
Auch in »Guldenberg« geht es um Flüchtlinge: Im Sommer 2017 werden der Kleinstadt acht minderjährige Migranten zugewiesen; vier Syrer und vier Afghanen, die sich untereinander spinnefeind sind. Sie werden im stillgelegten Seglerheim untergebracht und von mehreren engagierten Flücht