Gedanken über elterliche Begleitung der Kinder in Zeiten des Kriegs (Auszug aus dem Text »Furchtlos«)
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Jeden Tag liest Du die Zeitung. Wenn, was bei dem derzeitigen Lehrermangel häufig geschieht, bei Dir die erste Stunde ausfällt, kaufst Du sie Dir schon vor acht. Die Printvariante ist Dir lieber, als die Onlineausgabe auf dem Tablet. Du hast gerne Papier zwischen Deinen Fingern, Papier, das Du um- und durchblättern kannst, das knistert und riecht, wenn Du die Nase daran hältst. Du hast die Struktur der konturierten Zeitungsseite gerne, ihre Begrenztheit und Übersicht. Sie liegt vor Dir auf dem Teppich, die Zeitung mit den Kriegsmeldungen, mit den Bildern von zerbombten Häusern, direkt vor Deinen Augen, wo Buchstaben und Worte sich aus den Artikeln lösen, eindringen in Dich und die Gewissheit zersprengen, dass vier Vater- und Mutterhände genügen, um ein Kinderleben zu schütz