300 Jahre Herrnhut: Ein Gespräch mit Pfarrer Raimund Hertzsch von der Kirchenleitung der Herrnhuter Brüdergemeine über das Geheimnis des Erfolgs der Herrnhuter und Impulse für heutiges Christsein.
Herrnhuter Lichtpunkte des Christseins (v. l.): Der Gemeinsaal in Herrnhut, der Herrnhuter Weihnachtsstern und verschiedensprachige Ausgaben des Losungsbuches. ©
EBU (2); Jan Gutzeit
Herr Hertzsch, wenn am 17. Juni die Herrnhuter Brüdergemeine ihr 300-jähriges Jubiläum feiert, was steht für Sie dabei im Zentrum? Auf welchen »Kern« kommt es Ihnen an?
Raimund Hertzsch: Mich fasziniert an diesem Neuanfang vor dreihundert Jahren, dass es innerhalb weniger Jahre Menschen ganz verschiedener Herkunft und theologischer Prägung gelang, zu einer echten Gemeinschaft, einer »Unität« zusammenzuwachsen. Das war nur möglich, weil sie ein gemeinsames Anliegen verband, nämlich Jesus Christus nachzufolgen, der unterschiedlichste Menschen als Schwestern und Brüder betrachtet hat. Das kann auch heute gelingen, wenn Vielfalt nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung verstanden wird. Gegründet wurde der Ort Herrnhut von einer Gr