Die Instrumentalisierung von Bibeltexten zur Rechtfertigung von Krieg, Diskriminierung und Ausgrenzung macht ein reflektiertes Bibelverständnis nötiger denn je
Mit Wucht ist mit dem russischen Angriff auf die Ukraine der Krieg nicht nur als Realität nach Europa zurückgekehrt, sondern auch als Herausforderung für die Theologie und Kirchen. Während in den westlichen Kirchen über die letzten Jahrzehnte die Überzeugung gewachsen ist, dass »Krieg nach dem Willen Gottes nicht sein soll« (ÖRK-Versammlung 1948), rechtfertigt der russisch-orthodoxe Patriarch von Moskau, Kyrill, den russischen Krieg in der Ukraine auch theologisch. »Wenn man die Sonntagspredigten des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill liest, sieht man, dass er in den vergangenen Jahren eine sehr aggressive politische Theologie mit imperialen Zügen entwickelt hat«, sagte die evangelische Theologin Petra Bahr dem epd. Kyrill hatte den russischen Angriffskrieg in der Ukr