Erinnert: Vor einem Jahr starb die Fotografin Evelyn Richter in Dresden. Ihr bedeutendes Werk wird derzeit in einer großen Ausstellung gewürdigt – es ist von großer Anteilnahme an den Menschen geprägt.
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Die Fotografin Evelyn Richter (1930–2021) im Museum der Bildenden Künste Leipzig (2013). Hier ist vom 24. Mai bis 10. September 2023 eine umfassende Ausstellung ihres Werkes geplant (www.mdbk.de). © Alexander Schmidt/PUNCTUM
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Sehnsucht ins Bild gebracht: Evelyn Richters Foto »Museumsinsel, Berlin« (1972). © Evelyn Richter Archiv der Ostdt. Sparkassenstiftung im MdBK
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»Musikviertel Leipzig« (1976). © Evelyn Richter Archiv der Ostdt. Sparkassenstiftung im MdBK
Am 10. Oktober vor einem Jahr ist nach langem, schweren Leiden in Dresden die große deutsche Fotografin Evelyn Richter gestorben. Geboren am 31. Januar 1930 in Bautzen, erlebte sie ihre Kindheit in dem schönen Elternhaus in Neukirch in der Oberlausitz und ging dort seit 1936 in die Volksschule. Da ihre Eltern vermeiden wollten, dass ihre Tochter im Geist des Nationalsozialismus erzogen wird, sorgten sie dafür, dass Evelyn ab 1940 in die Mädchenschule in Kleinwelka, eine Privatschule der Herrnhuter Brüdergemeine, aufgenommen wird. Diese Schule wurde von den NS-Behörden am 25. Juli 1942 geschlossen. Fortan besuchte sie das »Pädagogium« in Niesky, ebenfalls eine private Internatsschule der Herrnhuter Brüdergemeine. Doch im Herbst 1944 erfolgte die Verstaatlichung dieser bis da