Wie wertvoll, wichtig und schön etwas sein kann, das ständig und immer um einen herum ist, habe ich erfahren, als meine Mutter starb. Sie war gefühlt immer da, ob ich nun zuhause war oder weit weg in der Ferne. Sicher, ich habe sie geliebt. Irgendwie. Wie man halt seine Mutter liebt; auch wenn man manchmal genervt von ihr oder gar erzürnt ist. Auf eine selbstverständliche, leider auch unausgesprochene Weise. Sie war da. Wie die Luft, die einen umgibt und die man atmet. Und als sie nicht mehr da war, hätte ich alles dafür gegeben, ihr noch einmal sagen zu können, was sie mir bedeutet hatte, wie sehr sie mir fehlt.
Wer genauer hinschaut, findet so vieles, das wertvoll ist, aber ständig Gefahr läuft, unerkannt zu bleiben. Zum Beispiel die Gesundheit. Oder guter Schlaf. Gemeinschaft. Geborgenheit. Vereinsleben. Gemeindegruppen. Chorprobe. Gottesdienste. Man muss wohl erst etwas verloren haben, etwas, was einen richtig schmerzt, um diese tiefe Weisheit zu verstehen: Ehre die kleinen Dinge! Das Alltägliche. Das vermeintlich Selbstverständliche. Ehre sie und wertschätze sie, solange sie noch da sind. Dieses Wertschätzen macht bescheiden und dankbar, gibt Zufriedenheit, Glück und Wohlbefinden. Ja, das Leben hat so viele Baustellen, Probleme und Krisen. Aber da sind auch so viele schöne und erfüllende Dinge. Nur bleiben die oft verborgen – weil sie eben so alltäglich und stets verfügbar sind.
Gerade die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit, durch Verzicht zu erleben, was wirklich wichtig ist. Sich darauf zu besinnen, was trägt, wofür man dankbar sein kann. Ob Meisen, Mutter oder Mittagessen: Manchmal tut es gut, die Dinge zurechtzurücken, um ihren Wert zu erkennen. Denn: Vieles ist schön und wunderbar, auch wenn das im Trott der Tage viel zu oft verloren geht.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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