
Psychotherapeuten warnen vor einer möglichen Zunahme von Suiziden als Folge sozialer Isolation durch die Corona-Pandemie. "Soziale Isolation ist ein wesentlicher Stressfaktor und kann psychische Störungen verstärken", sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Andreas Heinz, den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Dienstag Online, Mittwoch Print). "Wir befürchten, dass beispielsweise die Zahl der Suizide steigen könnte, wenn die Kontaktsperre länger als zwei, drei Wochen anhalten sollte."
Therapeutische Praxen und psychiatrische Ambulanzen stellten derzeit zum Schutz vor Infektionen auf Telefon- oder Videoberatung um, sagte der Direktor der Psychiatrischen Klinik an der Berliner Charité. Ein Verzicht auf persönliche Begegnung für nur zwei Wochen sei für die allermeisten Betroffenen zu schaffen. Bei längeren Phasen werde es jedoch schwierig: "Die Gefahr ist groß, dass schwerkranke Patienten den Verzicht auf den persönlichen Kontakt nicht lange aushalten", warnte Heinz.
Fast jeder Dritte in Deutschland (30 Prozent) habe eine psychische Belastung. "Das reicht von leichten Angststörungen bis zu schweren Psychosen wie Schizophrenie", sagte der Experte. Hinzu komme aufgrund der Corona-Krise eine mögliche Zunahme des Alkoholkonsums. "Isolierte Menschen neigen dazu, mehr zu trinken, weil die soziale Kontrolle fehlt", warnte Heinz. Daraus folgten häufig Gewalttaten. In Deutschland geschehe etwa jede zweite Gewalttat unter Alkoholeinfluss.
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