Aufruf zum Dialog in der Krise
Landesbischof Tobias Bilz hält eindrücklichen Bericht vor der Landessynode über Streit im Umgang mit Corona, mit der Strukturreform der Kirchgemeinden und zum Thema assistierter Suizid
Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz appelliert an Christen und Christinnen, in schwierigen Zeiten Kurs zu halten. Die Corona-Pandemie fordere auch die Kirchgemeinden heraus, es gebe vielerorts Uneinigkeit über Corona-Maßnahmen oder das Impfen, sagte Bilz am Sonnabend in seinem Bericht auf der Tagung der Landessynode in Dresden. Er habe gehofft, dass sich die Spannungen auflösen, das sei leider nicht der Fall.
»Die Pandemie sorgt für größere Auseinandersetzungen als zuvor«, sagte Bilz. Doch Kirche müsse es gelingen, zum Frieden beizutragen. »Wie wollen wir wirken, wenn wir selbst voller Sorgen sind?«, fragte Bilz. Zugleich rief er zum Dialog auf: »Es muss immerzu geredet werden«, sagte er.
In seinem Bericht ging der Landesbischof zudem auf die umstrittene Strukturreform in Leipzig ein. Nach den Plänen der sächsischen Landeskirche sollen die beiden überregional bedeutenden Innenstadtgemeinden der Thomaskirche und der Nikolaikirche ab 1. Januar 2022 unter einem Dach verwaltet werden. Die beiden Gemeinden leiteten rechtliche Schritte ein.
Die Verantwortlichen wollten einen Sonderstatus für ihre beiden Gemeinden, sagte Bilz. Auf der einen Seite überzeuge ihn, dass die Gemeindetraditionen eigenständig gelebt werden wollen. Doch es gebe auch das Argument der Gleichbehandlung, weil eine Landeskirche ohne solidarische Regelungen ungerechter werde. »Wir gehören alle zusammen«, betonte der Bischof, »es ist gut und wichtig, in dieser Schicksalsgemeinschaft zu sein.«
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