Synode berät am Nachmittag über Wege zur Behebung des kirchlichen Personalmangels
Prognose der Pfarrstellenentwicklung in Sachsen (Nov. 2022) ©
Seidel
Am Nachmittag stellte Synodalpräsidentin Bettina Westfeld der Landessynode einen Präsidiumsantrag vor, der die Einrichtung einer Arbeitsgruppe vorsieht, die nach kurz- und mittelfristigen Lösungen für die vielen Vakanzen in der Landeskirche suchen soll. 2021 konnten 94 von 551 Vollzeitstellen nicht mit Pfarrerinnen oder Pfarrern besetzt werden.
Die Form einer Arbeitsgruppe ermögliche, dass ihr auch Mitglieder aus dem Landeskirchenamt bzw. externe Mitglieder angehören könnten. Dies werde als sinnvoll angesehen, um eine größtmögliche Expertise zu bekommen und die geschäftsführende Unterstützung durch das Landeskirchenamt zu bekommen. Laut Vorschlag des Präsidiums, soll der Arbeitsgruppe je ein/e Vertreter/in aus jedem Ausschuss der Landessynode angehören. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Zuvor hatte die zuständige Oberlandeskirchenrätin Margrit Klatte von geplanten Maßnahmen zur Behebung des Pfarrermangels berichtet. Demnach sei im Blick auf die Vakanzsituation derzeit geplant, insbesondere über den Prädikanten- und Diakonendienst Möglichkeiten zu einer dann auch hauptamtlichen Entlastung des Pfarrdienstes zu entwickeln, die insbesondere in ländlichen Regionen die Kirchgemeinden entlasten und unterstützen könnten. Desweiteren verwies Klatte beim Thema Nachwuchsgewinnung auf die Potenziale der Kirche wie etwa eine flächendeckende Präsenz, Kontakte zu jungen Menschen in der kirchlichen Jugendarbeit und zahlreiche Ehrenamtliche.
Außerdem wird für die Entwicklung eines Personalentwicklungskonzeptes eine auf drei Jahre befristete Referentenstelle eingerichtet, welche durch die derzeitige Superintendentin Antje Pech (Kirchenbezirk Löbau-Zittau) besetzt werden wird. Diese Arbeit werde durch alle Dezernate im Landeskirchenamt begleitet.
Desweiteren berichtete Klatte, dass auf der Website der Landeskirche inzwischen die aktuell möglichen Zugänge zum Pfarrdienst zusammengestellt wurden. Beispielsweise würde dieser auch über den Masterstudiengang Theologie ermöglicht. Die Frage der Anerkennung von Abschlüssen einzelner freier Hochschulen wird aktuell durch die EKD insgesamt geprüft.
Impressionen von der Frühjahrstagung der Landessynode:
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Erstmals seit der Pandemie konnte die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens wieder ohne Einschränkungen zusammenkommen. © Steffen Giersch
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Die Synodalen versammelten sich von Freitag bis Sonntag im Haus der Kirche in Dresden. © Steffen Giersch
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Nach der Eröffnung der Sitzung hielt Pfarrer Jiří Šamšula aus der Kirche der böhmischen Brüder ein Grußwort. © Steffen Giersch
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Dr. Julia Gerlach, Studienleiterin Demokratie, Wirtschaft und Soziales der Evangelischen Akademie Sachsens, moderierte den Thementag »Kirche in der Zwischenzeit« am Sonnabend. © Steffen Giersch
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Die ehemalige Präsidentin der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Gudrun Lindner, forderte grundsätzliche Veränderungen und sprach von einer »Kirche der Stagnation«. © Steffen Giersch
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Während des Zukunftstages am Samstag teilten sich die Synodalen in Gruppen auf und sprachen, warum sie sich der jeweiligen Gruppe zugeordnet haben. © Steffen Giersch
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Der Synodale Dr. Florian Reißmann im Gespräch mit Landesbischof Tobias Bilz. © Steffen Giersch
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Religionspädagoge Michael Domsgen von der Universität Halle hielt einen Impulsvortrag. © Steffen Giersch
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Die Synodalen waren aufgefordert, im Zweier-Gespräch über Themen nachzudenken. © Steffen Giersch
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Die Synodalen waren aufgefordert, im Zweier-Gespräch über Themen nachzudenken. © Steffen Giersch
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Religionspädagoge Michael Domsgen im Gespräch mit Landesbischof Tobias Bilz. © Steffen Giersch
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Jugendvertreter im Gespräch mit der Gleichstellungsbeauftragten der Landeskirche, Kathrin Wallrabe. © Steffen Giersch
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Jugendvertreter Lukas Haugk (li.) beim kleinen Podiumsgespräch zum Thementag »Wo kommst Du her? Wo willst Du hin? – Kirche in der Zwischenzeit«. © Steffen Giersch
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Vortrag von Landesbischof Tobias Bilz. © Steffen Giersch
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Synodale (hier am Mikrofon Pfarrer Dr. Peter Amberg) tauschen sich in einer Themengruppe mit Frau Dr. Julia Gerlach aus. © Steffen Giersch
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Eine Gruppe Konfirmanden aus dem Erzgebirge war zum Thementag ebenfalls dabei. © Steffen Giersch
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Auch der ehemalige Landesbischof Dr. Carsten Renzing war bei der Frühjahrstagung der Landessynode dabei. © Steffen Giersch
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Vier Gruppen in vier Ecken: Kathrin Wallrabe (M.) berichtet aus der Ecke »Ermutigungsgemeinschaft«. © Steffen Giersch
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Julia Markstein (l.) und Julia Schäfer berichten von ihrem Projekt »Jesus in der Bahnhofsvorstadt« in Zwickau. © EVLKS
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Bei einem Rundgang schauen sich die Synodalen die Ergebnisse der Gruppenarbeiten an. © Uwe Naumann