Herausforderung für Landeskirche bis 2060
Studie der Universität Freiburg zeigt für Mitgliederentwicklung in Sachsen starken Einfluss des demographischen Wandels. Noch stärker wirken sich Aus- und Eintritte aus.Fabian Peters von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat auf der Landessynode in Dresden die Studie "Kirche im Umbruch - Projektion 2060" vorgestellt. Darin werden die Mitgliederzahlen der evangelischen Kirche bis 2060 prognostiziert. Peters stellte nun vor der Synode die sächsischen Ergebnisse vor: So begründe der demographische Wandel nur einen Teil des Schrumpfens, nämlich etwa 24 Prozent. Ein anderer, noch größerer - und viel mehr beeinflussbarer - Anteil im Umfang von etwa 28 Prozent seien die Kirchenaustritte. Diese geschehe vor allem in jungen Jahren, wenn die Kirchensteuer fällig wird. Für Sachsen besonders seien die hohen Anteile an Taufen im Vergleich zu anderen ostdeutschen Landeskirchen. Auch die Zeit der Konfirmation sei eine große Chance, kirchenferne Menschen zu erreichen. Über Taufe, Eintritte und Austritte könne der Rückgang der Mitgliederzahlen der Landeskirche beeinflusst werden. Am grundsätzlichen Abwärtstrend gebe es aber unter den derzeitigen Voraussetzungen keinen Zweifel.
Auf Nachfrage sprach Peters auch Empfehlungen aus. Mit Blick auf die Zahl der Austritte regte er an, sich um jene Menschen an den Rändern zu kümmern. Zu ihnen Kontakt aufzunehmen, sie einzuladen, das können Austritte verhindern. Die Möglichkeit dazu bestehe vor allem bei Kasualien wie Taufen und Beerdigungen.
Das Kirchensteueraufkommen bleibe trotz der zurückgehenden Mitgliederzahlen bis 2060 in etwa gleich, sagte Fabian Peters. Allerdings verringere sich die Kaufkrauft bei dieser Summe um über 50 Prozent bis 2060. Damit schwinde die Möglichkeit, Kirche zu gestalten.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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