Der CO2-Kompensationsfonds Klima-Kollekte wirbt für einen ressourcenschonenden Urlaub. Wer anstatt in die Ferne ein Reiseziel in Deutschland oder Europa wähle, müsse nicht fliegen und könne auf einfache Art das Klima schonen, sagte die Sprecherin von Klima-Kollekte, Sina Brod, in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dabei gebe es klimafreundlichere Alternativen zum Auto wie etwa eine Zugfahrt oder eine Busreise.
»Besonders Flugreisen sind sehr klimaschädlich«, betonte Brod. Klima-Kollekte ist einer von mehreren sogenannten Ausgleichsfonds in Deutschland, in den für den CO2-Ausstoß einer Reise Geld für Klimaschutzprojekte gespendet werden kann. Der Preis pro Tonne CO2 schwankt dabei je nach Anbieter zwischen fünf und 23 Euro.
Als Beispiel verwies Brod auf einen Flug von Frankfurt am Main nach Bangkok mit einer Strecke von mehr als 8900 Kilometern. Dabei würden pro Person insgesamt satte 5,51 Tonnen Kohlendioxid für den Hin- und Rückflug in der Economy Class ausgestoßen. »Das entspricht bereits der Hälfte des Durchschnittsverbrauchs pro Kopf und Jahr in Deutschland und ist rund zehnmal so viel wie pro Kopf und Jahr in Bangladesch ausgestoßen wird.« Wenn es unbedingt eine Flugreise sein müsse, sollte der Urlaub auch entsprechend lange ausfallen, betonte die Mobilitätsexpertin: »Das heißt mindestens 14 Tage.«
Die Ausgleichszahlungen der Klima-Kollekte würden gezielt in Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländer investiert, sagte Brod weiter. »Sie sparen CO2 ein, mindern Armut vor Ort, indem sie Frauen stärken, Gesundheit schützen und Perspektiven ermöglichen.« Vor Ort werde der CO2-Ausstoß maßgeblich verringert, etwa durch den Einsatz von Photovoltaik-Modulen zur Erzeugung von Strom in Indien oder durch energieeffiziente Öfen in Kenia.
Die Projekte seien nach dem sogenannten Gold Standard - einem Gütesiegel für Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern - zertifiziert und von lokalen Partnerorganisationen entwickelt. »So leisten unsere Klimaschutzprojekte einen Beitrag zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele. Am besten ist es jedoch, Emissionen zu vermeiden und zu reduzieren«, sagte Brod. In Deutschland oder Europa gebe es dafür zahlreiche schöne Reiseziele.
Den kirchlichen Kompensationsfonds Klima-Kollekte gibt es seit 2011. Träger sind unter anderem die Evangelische Kirche in Deutschland sowie die Hilfswerke Brot für die Welt und Misereor und die Sternsinger. 2017 nahm der kirchliche Kompensationsfonds rund 0,65 Millionen Euro an Ausgleichszahlungen ein. Größter Anbieter von CO2-Kompensation ist laut Stiftung Warentest »Atmosfair«. Daneben gibt es unter anderem noch den ältesten Anbieter »Primaklima«. Alle drei Unternehmen wurden im März von der Zeitschrift »Finanztest« »sehr gut« bewertet.
Im vergangenen Jahr zählte der Deutsche Reiseverband 69,6 Millionen in Deutschland gebuchte Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer. Wie viele davon auf Flugreisen entfielen, ist unklar. Fast drei Viertel (72,4 Prozent) der Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer entfielen auf das Ausland. An erster Stelle rangierten dabei Regionen direkt am Mittelmeer (36,9 Prozent) und Westeuropa (12,4 Prozent). Außereuropäische Fernreisen schlugen mit 8,4 Prozent zu Buche.
Auch als Teilnehmrer unserer SONNTAGs-Leserreisen und als Kundin und Kunde unseres Partners Reisemission Leipzig haben Sie die Möglichkeit, die unvermeidbaren Treibhausgase der Anreise/Rückreise, der Übernachtungen und der Mobilität vor Ort zu kompensieren und mit dieser Spende emissionsmindernde sowie armutsreduzierende Projekte in Entwicklungs- u. Schwellenländern zu unterstützen. Weitere Informationen finden Sie bei unserem Partner: klima-kollekte.de.
Internet:
https://klima-kollekte.de/
www.drv.de
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