
Leipzig erinnert am Sonntag mit zahlreichen Veranstaltungen an die entscheidende Montagsdemonstration gegen das DDR-Regime vom 9. Oktober 1989. Zum Auftakt des sogenannten »Lichtfestes« gibt es ein traditionelles Friedensgebet in der evangelischen Nikolaikirche, wie die Tourismus und Marketing GmbH in Leipzig mitteilte. Die traditionelle Rede zur Demokratie in der Nikolaikirche hält in diesem Jahr die russische Historikerin und Menschenrechtsaktivistin Irina Scherbakowa. Sie ist Mitbegründerin der in Russland seit Februar 2022 verbotenen Menschenrechtsorganisation »Memorial«. Scherbakowa lebt derzeit in Deutschland im Exil.
Zum Lichtfest Leipzig sind an mehreren Orten innerhalb des Innenstadtrings Veranstaltungen geplant. Dazu werden Tausende Menschen erwartet. Ein zentrales Bühnenprogramm wird es nicht geben. Zwischen 19 und 23 Uhr soll es auf dem Augustusplatz, dem Burgplatz und dem Richard-Wagner-Platz Lichtinstallationen von Künstlern aus Polen, Frankreich und Deutschland geben.
Im Nikolaikirchhof ist eine Kerzeninstallation mit der Jahreszahl »89« geplant. Von der Nikolaikirche aus zogen im Herbst 1989 immer montags Menschen zum Innenstadtring, um dort friedlich gegen das SED-Regime zu demonstrieren. Der Massenprotest vom 9. Oktober 1989 mit mehr als 70.000 Menschen gilt als entscheidende Wegmarke der friedlichen Revolution. Trotz Ankündigung des SED-Regimes, mögliche Proteste mit Waffengewalt niederzuschlagen, demonstrierten die Menschen friedlich für Reformen in der DDR. Wenige Wochen später fiel die Mauer. epd ost phi mg epd-Service Info Das Friedensgebet und die Rede zur Demokratie finden am Sonntag, 9. Oktober, 17 Uhr, in der Nikolaikirche statt. Von 19 bis 23 Uhr ist das Lichtfest geplant.