Der blaue Himmel wölbt sich heiß, nur ein leichter Wind bewegt die Blätter, alles ist blass-golden und still – ja, so ein Sommer kann schön sein. Er kann auch das Normale zum Schmelzen bringen. Tageshöchsttemperatur 36 Grad hieß es gestern im Radio, heute: 39 Grad. Und morgen? Die Felder liegen schon jetzt abgeerntet da, viel zu früh, das Getreide war niedrig und trocken. Verbrannt sind viele Wiesen.
So schmeckt der Sommer? So schmeckt der Klimawandel. Und wir werden ihn demnächst öfter zu spüren bekommen, sagen etliche Klimaforscher voraus. Schlecht für ältere und kranke Menschen, denen die Hitze lebensbedrohlich zusetzen kann. Schlecht für die Bauern und ihre Ernten, für Tiere und Pflanzen. Schlecht auch für viele Menschen in weit entfernten Ländern, die noch viel mehr unter unserem CO2-Fußabdruck zu leiden haben mit Dürren, Stürmen und Überschwemmungen.
Doch wenn im vom Tagebau bedrohten Dörfchen Pödelwitz bei Leipzig dieser Tage Umweltschützer ein Klima-Camp für den Kohle-Stop veranstalten, fällt einem evangelischen Politiker wie Alexander Krauß von der CDU nichts Besseres ein, als sie mit den linksextremen Mördern der RAF zu vergleichen.
Die sächsische Landeskirche hat zwar immer mal wieder eine Stellungnahme für den Klimaschutz verabschiedet – aber im Alltag von kirchenleitenden Gremien wie Gemeinden sind andere Themen im Zweifel immer wichtiger. Ihren Umweltbeauftragten – einen unbestritten kompetenten, engagierten und integren Mann – hat sie erst unlängst entlassen. Im Übrigen wird in der Urlaubszeit fleißig gefahren und geflogen und CO2 produziert. Das Problem ist nur: Der Preis ist heiß.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna