Aufeinander zugehen
Sächsische Kirchenleitende zum Umgang mit der KriseNach dem angekündigten Rücktirtt von Landesbischof Carsten Rentzing und den zunehmenden Polarisierungen in der Landeskirche ruft der Stellvertreter des Landesbischofs, Oberlandeskirchenrat Thilo Daniel, zu einem geistlichen Umgang miteinander auf. Im Interview mit dem SONNTAG sagte er: »Ein geistlicher Umgang miteinander sieht im anderen den Mitmenschen, der trotz unterschiedlicher Überzeugungen Respekt und Anerkennung verdient, weil er von Gott ebenso geliebt ist.« Jetzt käme es besonders darauf an, sich auf die Mitte des Glaubens und den Grund der Kirche zu besinnen: das Evangelium. »Die frohe Botschaft wird in Gemeinschaft gelebt. Das bedeutet immer wieder ein Aufeinanderzugehen.«
Zur Problematik des Rücktritts Carsten Rentzings im Zusammenhang mit früheren, von der Kirchenleitung als »in Teilen nationalistisch und demokratiefeindlich« eingestuften, Texten Rentzings sagte Daniel: »Die Schwierigkeit liegt zum einen in der öffentlichen Äußerung des Landesbischofs, dass er solche Haltungen niemals hatte und zum anderen im Inhalt der Texte selbst.« Beides zusammen mache ein Handeln als Landesbischof - das Amt der Einheit nach innen und das Repräsentieren unserer Kirche gegenüber der Öffentlichkeit – schwer, wenn nicht unmöglich.
Auch der Präsident des Landeskirchenamtes, Hans-Peter Vollbach, äußerte sich gestern noch einmal zu dem Rücktritt. Gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte er: »Die aktuelle Problemlage ist der Tatsache geschuldet, dass Rentzing zögerlich mit seiner Vergangenheit umgegangen ist oder zumindest Fragen offengelassen hat.« Ob dies bewusst oder unbewusst geschehen sei, könne er nicht beurteilen.
Die Kirchenleitung will am Montag entscheiden, ob sie Rentzings Rücktrittsangebot annimmt.
Lesen Sie dazu auch das ausführliche Interview mit OLKR Thilo Daniel in unserer aktuellen Ausgabe:
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