Synode rät von digitalem Abendmahl ab
»Wort der Landessynode zu Verständnis und Praxis des Abendmahls« zeigt Vielfalt und Veränderungen in der Landeskirche durch die Corona-BedingungenVor dem Hintergrund der Corona-Pandemie hat Sachsens Landessynode am Sonnabend in Dresden ein Papier zur Abendmahlspraxis verabschiedet. Von digitalen Feiern des Abendmahls werde abgeraten, sie würden nicht dem theologischen Verständnis entsprechen, heißt es darin.
Falls zum Beispiel im Falle eines Lockdowns keine Gottesdienste möglich sind, solle demnach auf das gemeinsame Mahl bewusst verzichtet werden. Die Lücke in besonderen Situationen solle mit einer „intensiven Praxis von Gebet und Schriftlesungen“ geschlossen werden, heißt es im Papier, das der Theologische Ausschuss der Synode erarbeitet hat.
Sachsens Landesbischof Tobias Bilz betonte die Bedeutung eines gemeinsamen Abendmahls in Präsenz zur Stärkung des Glaubens. Der Geist Gottes wirke auch digital, aber er frage sich, ob das beim Abendmahl auch so ist, sagte Bilz. Den Rückzug ins Private beim Abendmahl wünsche er sich nicht, vielmehr solle die Gemeinde zusammenkommen.
In der Pandemie gebe es aktuell „eine vielfältige kreative Praxis“, sagte Bilz. Aber es dürfe nicht vergessen werden, was die Kernelemente des Heiligen Mahles sind. „Das stärkste Symbol ist der Gemeinschaftskelch für die Familie Gottes“, sagte der Landesbischof. Der Beschluss der Synode ist kein Kirchengesetz, sondern eine Empfehlung. Er lässt auch weiterhin Individualität zu.
Die Synodalen hatten zuvor auch darüber diskutiert, ob es in der Pandemie angemessen ist, aus einem Kelch zu trinken oder ob Teilnehmende nicht jeweils eigene Kelche haben müssten. Das Abendmahl ist in den evangelischen Kirchen neben der Taufe ein Sakrament.