Lieber Andreas,
ich würde an Deiner Stelle einfach lächeln. Der Typ schreibt doch selbst, das jeder Dialog (mit ihm) ausichtslos ist!
Gruß Joachim
»Wir stehen für eine andere Kirche als Dr. Rentzing«
Über 820 Sachsen unterschrieben vor der Amtseinführung des neuen Landesbischofs eine Petition – darunter viele PfarrerWenige Tage vor der Amtseinführung des neuen sächsischen Landesbischofs Carsten Rentzing haben Christen um den Leipziger Pfarrer Christoph Maier eine Unterschriftensammlung auf der Internetplattform openpetition.de für einen kritischen Aufruf gestartet. Darin äußern die bisher über 820 Unterzeichner (Stand 28. August) - darunter viele namhafte Pfarrer - neben Segenswünschen für den künftigen Kirchenleiter auch ihre Sorgen. "In vielen Punkten stehen wir für eine andere Kirche als die, die Pfr. Dr. Carsten Rentzing bisher repräsentiert hat", heißt es in der Erklärung, für die weiter Unterstützer gesammelt werden.
"Wir stehen für eine Kirche, die den barmherzigen Gott in der Mitte der Heiligen Schrift erkennt und diese nicht als „Richterin“ und „Norm“ zu einem Regelwerk erstarren lässt", wird in dem an den künftigen Landesbischof gerichteten Aufruf mit Verweis auf Bibelstellen weiter formuliert. "Wir stehen für eine Kirche, die im Tun des Wortes Gottes und seiner Gerechtigkeit durch die Bewahrung der Schöpfung und durch das Eintreten für Frieden und Gerechtigkeit Zeugnis gibt in der Welt. Wir stehen für eine Kirche, in der alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder ihrer sexuellen Orientierung mit ihrer gelebten Prägung Verantwortung übernehmen können. Wir wünschen uns einen Bischof, der für unsere ganze Kirche stehen wird!"
Die meisten der Unterzeichner stammen aus den sächsischen Großstädten Dresden, Chemnitz und vor allem Leipzig. Aber auch kritische Stimmen melden sich auf der Internetseite von openpetition.de zu Wort. Sie fragen, warum das Wahlergebnis der Landessynode nicht anerkannt werde oder warum dem neuen Bischof vor aller Kritik nicht erst etwas Zeit in seinem Amt gelassen werde.
Erst am Wochenende hatte Carsten Rentzing in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" sein konservatives Profil betont. "Die Bibel sagt, dass die homosexuelle Lebensweise nicht dem Willen Gottes entspricht. Diese Aussagen der Bibel machen es mir persönlich schwer, jemandem zu raten, dass er seine Homosexualität leben solle", sagte er der überregionalen Zeitung. "Die Kirche kann nicht Aussagen treffen, die vor dem Wort der Bibel keinen Bestand haben. Deshalb hielte ich es für falsch, durch die uneingeschränkte Zulassung homosexueller Partnerschaften im Pfarrhaus das Signal zu setzen, dass Gott der Herr die homosexuelle Lebensweise für die Bestimmung dieser Menschen hält." Als Landesbischof werde er sich an den Kompromiss der Synode in dieser Frage halten, kündigte Rentzing an. "Das gehört zu der Last, die ein Bischof tragen muss. Man steht dann für Dinge ein, bei denen man teilweise theologisch anderer Auffassung ist."
P:S: Meinst Du nicht, daß der Fall beim lieben "Paul" ähnlich gelagert ist?
xDDDDDDD
Der Fall ist bei ALLEN, die nicht exakt Ihrer Meinung sind doch so (Aus Ihrer Perspektive natürlich!)
Erst neulich hat sich noch die SBI dafür bedankt, dass sie mit Ihrer Meinung Bestandsschutz bekommen hat in der Kirche. Die Liberalen haben euch geduldet. Jetzt, wo Ihr am Ruder seid, wollt Ihr die Liberalen unter den Willen "eures" Bischofs zwingen. Klingelts?
xDDD lol
klar lächeln Sie, Sie haben ja auch grade das Gefühl "gewonnen" zu haben. Genießen Sie ruhig diesen Moment.
Ich mache noch einmal darauf aufmerksam machen, dass man Christ sein kann, in der Kirche sein kann, ohne dem Elbvatikan hörig sein zu müssen ;) xDDD und ich rufe dabei nicht mal zur Spaltung auf! xDD
Lieber Nikodemus,
Sie schreiben: "die Rolle eines Bischofes ist ... er 'verkörpert' die Institution (sichtbare) Kirche ... Also muss er nach außen (in den Medien z.B. wie DIE WELT) die Position 'der Kirche' vertreten unabhängig von seiner eigenen Meinung. Etwas, was dieser hier offensichtlich weder kann noch will."
1. ist er noch gar kein Bischof. Deshalb können Sie nicht beurteilen, was er als Bischof kann und will. 2. ist er wie jeder Pfarrer auf Bibel und Bekenntnisschriften ordiniert. Dort sind die Positionen festgeschrieben, die ein Bischof vertreten muß. Und 3. setzen Sie "die Position 'der Kirche'" offenbar gleich mit ihrer eigenen Position. Davor bewahre uns Gott!
Und 4. schreiben Sie "Zu befürchten ist, dass genau das passiert, was Sie sich scheinbar so sehr herbeiwünschen, dass dieser Bischof SEINE Meinung zu der Meinung 'der Kirche' erhebt und mit Gewalt durchzusetzen versucht". Ein Bischof setzt seine Meinung mit Gewalt durch. Es tut mir leid, aber solcher Unsinn ist genau das, was mit dem schönen deutschen Wort "shitstorm" bezeichnet wird. Die Übersetzung ins Deutsche kriegen Sie sicher selber hin.
Moin,
Sie sind echt drollig. Aber macht Spaß!
Also, nur so am Rande; zu 1. Herr Rrrrrrr. ist zwar noch nicht Bischof, aber er ist weder der erste noch der einzige Bischof, noch ist an seine Person gebunden, was ein Bischof ist, kann und darf. Sowas ist geregelt. Falls Sie in den entsprechenden Kirchenordnungen einen Paragraphen finden, der auf den absoluten Gehorrrrrsam zum Bischof verpflichtet, stellen Sie bitte einen Link ein, ich währe sehr interessiert.
Den Begriff 'verkörpert' habe ich bei einer 'Körperschaft öffentlichen Rechtes, welche die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens im übrigen ist, nicht zufällig gewählt. Nebenbei: Ordination bedeutet die Verpflichtung in die öffentliche (sic!) Verkündigung. GERADE als ordinierter sollte einem Herrn Rrrrrr darum klar sein,was er da tut. (vgl DIE WELT)
Zu 2. Da sehe ich zwar keine Hoffnung, aber ich möchte noch einmal erwähnen, dass es 4 Evangelien, 2 Schöpfungsberichte, 2 Testamente, 2 unterschiedliche 'Bestückungen' der Arche, ja sogar unterschiedliche Namen der 12 Jünger, verschiedene Stammbäume Jesu, unterschiedliche Todestage Jesu gibt (Das alles und noch viel meeeehr!) WEIL man die Bibel NICHT wörtlich nehmen soll!
Schon Jesus legte das Gesetzt NICHT wörtlich aus. Die frühen Christen taten es nicht so ...
Und Sie können mir nicht allen ernsten erzählen, Sie würden die Bibel wörtlich nehmen!
Natürlich werden alle auf die Bibel ordiniert. Aber es gibt keine eineindeutige Hermeneutik der Bibel! (Und das ist den Christen seit ca. 2000 Jahren schon klar!)
Und ich sage Ihnen ganz klar, ich halte Hetze gegen Homosexuelle für unchristlich und unbiblisch! Das liegt natürlich daran, dass ich die Bibel nicht wörtlich auslege. Sollten Sie das tatsächlich tun, dann hätte ich echt Respekt vor Ihnen, so aber ... sorry ... sind Sie einfach nur drollig xD
Ach so: zu 3. Nein. Ich stehe voll und ganz hinter den Positionen meiner Kirche und ich finde auch die neue EKD Denkschrift zu Familie und Ehe ziehmlich gut. Diesen sehr offiziellen Verlautbarungen schließe ich mich einfach an. (Viel schlimmer finde ich übrigens, wenn Leute ihre eigene Meinung zu Gottes Wille erklären; DA sei Gott vor)
zu 4. siehe unten
Also mein Fazit ... Ironie der Geschichte, da drohten die Erzgebirgler immer mit 'der Spaltung' usw. da wurde Zeit eingeräumt usw. für Verständnis geworben ...
Jetzt bekommen sie ihren Bischof ... aber "Einheit" ... ?
Mit diesem Bischof wird die Position zur Homosexualität wirklich noch zu einer Bekenntnisfrage, wie es sich manche ja schon lange gewünscht haben ... dann werden nur bald außer 'denen' nicht mehr viele übrig bleiben ... tolle "Einheit".
Was aus dieser Kirche wird, mit diesem Bischof? Bezeichnend finde ich, dass sein Interview in DIE WELT praktisch nur dieses eigentlich völlig nebensächliche Thema beinhaltet. Bemerkenswert finde ich auch, dass sogar in diesem erzkonservativen Blatt die Kommentare alle negativ über Rentzing ausfallen. Zu befürchten ist, dass die sächsische Landeskirche bald bundesweit nurnoch als ein Hort verschrobener Schwulenhasser wahrgenommen wird. Und das ist es dann, was als "Evangelium" wahrgenommen bzw. 'verkündet' wird ... tja und dann ... wird dieses Image auch noch auf die anderen Kirchen abfärben und die auch mit runterziehen. Herzlichen Dank schon mal nach Sachsen.
Hier noch der Link zu dem Artikel, auf den ich mich beziehe:
http://www.welt.de/regionales/sachsen/article145512506/Homosexualitaet-i...
A.Rau schreibt:
26. August 2015, 17:44
Lieber Herr Rau,
wie kommen Sie eigentlich mit diesem Sommer klar?
Ein paar Punkte: Sie unterstellen den Leuten, welche die Petition geschrieben haben, etwas, was diese nicht meinten. Wenn Sie auf die Seite gehen, finden Sie mittlerweile folgende Anmerkung:
Kein Bischof-Basching mit dieser Petition!
25.08.2015 23:17 Uhr
Ich möchte hier deutlich klar stellen, dass NEIN-Sager in dieser Petition nichts zu suchen haben. WIR SAGEN JA und das meinen wir auch so! (Bitte vor Unterzeichnung/ Kommentierung oder Kritik den Petitionstext lesen.)
Diese Petition richtet sich an Menschen, die ringen, die ein öffentliches Zeichen für die Position der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens setzen wollen und die für die Einheit dieser Kirche mit ihrer Vielfalt stehen.
Christoph Maier
Die Leute, die das in Gang gesetzt haben, stellen sich nicht gegen einen Bischof Rentzing, sondern solidarisieren sich mit den KollegInnen, die mit ihren LebenspartnerInnen verständlicherweise Sorgen haben angesichts der Äußerungen Dr. Rentzings. Und sie stehen für die Vielfalt theologischer Positionen in der evangelischen Kirche.
Niemand hat Dr. Rentzing als theologischen Blindgänger bezeichnet. Ich finde ihn theologisch nicht anregend und halte vieles für falsch. Aber das ist andersherum sicher genauso.
Die Petition ist nicht der Beginn der Auseinandersetzung, sondern eine Stellungnahme vor dem kollektiven Ja, mit Gottes Hilfe. Und da kann ich alle PfarrerInnen verstehen, die das deutlich machen wollen: Ja! Aber!
Die Petition stellt sich nicht gegen die Meinung Dr. Rentzings, sie stellt fest, dass es PfarrerInnen gibt, die eine andere Meinung haben. Dies ist also auch ein Signal in Richtung Gesellschaft. Sachsen gibt im Moment eh nicht so ein gutes Bild ab. Da kann das nur gut sein.
Ihre Kritik an sprachlichen Formulierungen kann ich nachvollziehen. Nur wäre die Feststellung, dass seine Nähe zur SBI resp. die Nähe der SBI zu Dr. Rentzing und seine Beteiligung an dem Aufruf "Zeit zum Aufstehen" als hochproblematisch empfunden wird, nur für Insider verständlich.
Und wichtig: Ein Bischof spricht nie nur für sich. A.Rau spricht nur für sich, Paul spricht nur für sich, N.N. spricht nur für sich. Sie wissen schon: Die Unterscheidung vom öffentlichen und privaten Gebrauch der Vernunft.
Nicht seiner Meinung, sondern seiner Wahrnehmung in der Öffentlichkeit wurde hier begegnet.
An keiner Stelle haben die Verfasser ihre Meinung absolut gesetzt. Ich hätte mir manches deutlicher gewünscht. Aber ich bin dankbar auch dafür. Insbesondere dafür, dass sie ein klares Ja voranstellten – als ein Ja zur Landeskirche und zum gewählten Bischof.
Herzlich
Ihr Paul
Lieber Paul,
"Die Petition stellt sich nicht gegen die Meinung Dr. Rentzings, sie stellt fest, dass es PfarrerInnen gibt, die eine andere Meinung haben." In der Tat, es wird allerhöchste Zeit, dass diese sensationelle Neuigkeit der Welt kundgetan wird!
Ich habe sicherlich schon viel Kritik an Theologen geübt, eines aber habe ich nie behauptet und werde ich nie behaupten: dass sie nicht reden können. Theologen sind (zumindest die allermeisten) intelligente Menschen, die sich darzustellen wissen und voller Freundlichkeit die hinterhältigsten Schweinereien verzapfen können. Zumindest habe ich schon einige solcher Pfarrer kennengelernt.
Von daher schlage ich Ihnen einen einfachen Praxistest vor: Es gibt ja das schöne Wort "shitstorm". Vorsichtig übertragen: einst hatten wir in Europa so etwas wie Streit-KULTUR, d. h. die besseren Argumente haben sich durchgesetzt. Heute gewinnt, wer am meisten Lärm macht. Es gibt ja genügend Beispiele, wo der Medienlärm Leute aus dem Amt gejagt hat.
Von daher der einfache Test: Wenn der neue Bischof sachlich an seinen Worten und Taten gemessen wird; wenn er Gelegenheit bekommt, die zahlreichen Probleme unserer Kirche anzugehen und diese Bemühungen (auch kritisch) gewürdigt werden, dann sind Sie der Gute, der Recht hat. Wenn diese Petition aber der Auftakt zu solch einem "shitstorm" ist, wo man ihn ausschließlich mit der Homofrage bombardiert und all sein Wirken allein auf dieses Thema reduziert; und wenn dieser "shitstorm" anhält, bis der Bischof und unsere Kirche aufgeben, nur um auch mal anders wahrgenommen zu werden; nun ja, dann bin ich der Gute, der Recht hat. Anders ausgedrückt: Wir werden ja sehen, was in unserer Kirche überwiegt - die Kultur oder (Verzeihung) die Scheiße?
Nur am Rande, "shitstorm" wurde zwar nach 1968 perfektioniert, ist aber dennoch nichts Neues: Bei Lukas (23,22ff) kann man lesen: "Pilatus aber sprach zum dritten Mal zu ihnen: Was hat denn dieser Böses getan? Ich habe nichts an ihm gefunden, was den Tod verdient ... Aber sie setzten ihm zu mit großem Geschrei und forderten, daß er gekreuzigt wurde. Und ihr Geschrei nahm überhand ... aber Jesus übergab er ihrem Willen."
Nun ist der neue Bischof nicht Jesus; aber es stellt sich schon die Frage, auf welcher Seite WIR stehen: Auf der Seite derer, die sich um ein faires Urteil mühen, oder auf der Seite derer, deren Geschrei überhand nimmt?
Noch 30 Tage - dann bin ich Rentner + entsprechend alt.
A.Rau
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