Ja, und dann gibt es Menschen, die Wohnraum anbieten und keine und keine Mieter finden, obwohl die Mieten, die sie erwarten unterhalb des sg. Mietspiegels angesiedelt sind. Einer unserer Kirchvorsteher würde sehr gern zwei Wohnungen in seinem Haus vermieten. Allerdings gibt es da noch ein Problem, das, in dem Zusammenhang manchen bremst: Mietnomaden.
Aber zumindest gibt es hier zwei Wohnungen, die, zu sozial verträglichen Mieten, verfügbar wären.
Gert Flessing
Plötzlich ohne Zuhause
Den Bettler auf der Straße sieht man – die Familie vor der Zwangsräumung nicht. Doch Wohnungslosigkeit in Sachsen hat viele Ursachen. Etwa den fehlenden sozialen Wohnungsbau.
Rein theoretisch müsste hierzulande niemand auf der Straße leben. Und doch gibt es Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, oder gar keine Wohnung mehr haben. »Das grundsätzliche Problem ist, dass die Ursachen der Wohnungslosigkeit wenig angegangen werden«, beklagt Rotraud Kießling, Referentin für Offene Sozialarbeit bei der Diakonie Sachsen.
Menschen ohne Arbeit und Einkommen verlieren häufiger ihre Wohnung. Schulden führen zur Räumungsklage. Für Hartz-IV-Empfänger ist es oft noch schwieriger, weil die Regelsätze für Wohnraum mitunter zu niedrig angesetzt werden und die Stromkosten nicht enthalten sind. Dann sind die Beratungsstellen der Diakonie oder anderer Träger gefragt. Rund 3400 Menschen kamen im Jahr 2013 allein zur diakonischen Wohnungslosenhilfe. »Denn die Sozialgesetze sind so kompliziert, dass der Einzelne oft gar nicht weiß, was ihm zusteht«, sagt Rotraud Kießling.
Doch die gesetzlich möglichen Hilfen sind nur eine Seite. Der politische Wille ist eine andere. Das beginnt schon damit, dass in Sachsen gar keine Statistik geführt wird über die betroffenen Menschen. Nur die Träger der Beratungsstellen erfassen ihre Klienten. Und ohne vorliegende Statistik gibt es das Problem nicht, so scheint es. »Sachsen hat ja keinerlei sozialen Wohnungsbau mehr«, so Kießling. Deshalb fehlten den Kommunen oft Belegungsrechte für Menschen mit geringem Einkommen. »Prekäre Beschäftigungen nehmen zu und die Abhängigkeiten von staatlichen Leistungen wachsen, weil das Einkommen nicht mehr aus eigener Kraft bestritten werden kann.« Ein Kreislauf, der oft mit einer Räumungsklage endet.
Kein Dorf, keine Stadt ist frei von dem Problem. Und so bietet die Diakonie auch in Regionen wie dem Erzgebirgskreis Wohnungslosenhilfe an. »Dabei geht es nicht um Bettler, die auf der Straße sitzen«, sagt André Stephan, der Leiter der Wohnungslosenhilfe der Diakonie in Annaberg. Oft gebe es Verwandte oder Freunde, bei denen Betroffene ein Unterkommen finden. Beim Großteil der von Wohnungslosigkeit Bedrohten konnte mit Hilfe der Beratungsstellen die Räumungsklage abgewendet werden. Und: Es seien immer mehr junge Leute zwischen 22 und 27 Jahren, sagt André Stephan. Drogenabhängigkeit spiele eine große Rolle. »Aber auch der Rechtsanwalt und der Facharzt können betroffen sein.« Hausbau, Schulden, Scheidung seien oft Auslöser.
Zur Vorbeugung von Wohnungslosigkeit hat sich das Ambulant Betreute Wohnen bewährt. Die Diakonie hält es im Erzgebirge ebenso vor wie in den Großstädten. »Wir suchen von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen Zuhause auf«, beschreibt Matthias Müller-Findling die Arbeit des Ökumenischen Wohnprojektes Quelle e. V. in Leipzig. »Hinweise bekommen wir vom Sozialamt, aber auch von den Großvermietern der Stadt.« Die Mitarbeiter leisten dann Hilfe, »die dazu beitragen soll, die Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft zu sichern«. Auch Krankenhäuser oder Gefängnisse melden sich, wenn jemand nach seiner Entlassung ohne Wohnung ist. Insgesamt 152 Klienten – alleinstehende Männer und Frauen, Alleinerziehende, Paare und Familien, Menschen mit Schulden oder Suchtproblemen – wurden im Wohnprojekt des Leipziger Vereins 2014 betreut.
Da ist aus Sicht der Diakonie der Koalitionsvertrag der sächsischen CDU-SPD-Regierung nur zu begrüßen. »Es gibt die Absichtserklärung, den sozialen Wohnungsbau, die Sozialberichterstattung und die Statistik in dem Bereich wieder einzuführen«, so Diakonie-Referentin Rotraud Kießling. »Ob es umgesetzt wird, weiß kein Mensch – wir beobachten das.«
Ja, und wegen der Mietnomaden bekommen ehrliche Menschen auch keine Wohnung mehr, ohne ALLES von sich preisgeben zu müssen. Das ist widerlich und zerstört Chancen und Existenzen.
Ja, es ist unschön. Aber wenn ich sehe, was so mancher freiwillig bei Facebook von sich preisgibt...
Wer jemals Mietnomaden erlebt hat, der wird sehr, sehr skeptisch.
Da mir ein Haus mit Mietwohnungen, wenn auch am AdW zueigen ist und Mieter dort sehr schlecht zu bekommen, weil es eine sterbende Gegend ist, habe ich einem jungen Mann ne Chance geben wollen. Bis zu dem Grundstück sind es immer drei Stunden Fahrt. als mir zugetragen wurde, was sich da abspielt, war ich froh, den Typen ohne große Probleme raus zu bekommen. Seine Mutter wollte mir zwar die Hölle heiß machen, aber da er es versäumt hatte, den Mietvertrag zu unterschreiben, ging das.
Seither steht die Bunde leer. Das Geld für die Renovierung habe ich nicht, und einen Kredit nehme ich nicht auf, weil ich nicht weiß, wie ich ihn refinanzieren soll.
Wenn jemand käme, der mieten will, und mit mir einen Vorvertrag macht, wäre es was anderes. Aber - dann müsste er schon einiges offen legen.
Letztlich würde ich sogar Asylbewerber aufnehmen, da wüsste ich, dass ich die Miete bekomme.
Gert Flessing
Ich lege Ihnen ne Top-Schufa-Auskunft vor, Sie vermieten und ich zahle trotzdem nicht...
Sie werden nie 100% Sicherheit haben.
"Rein theoretisch keine Obdachlose" was für Quatsch hier.
Dieser Luxus trifft lediglich auf Asylbewerber und hier im Erzgebirge auf die Deutschrussen zu, wo Wohnung und Heizung, Strom, Wasser unbegrenzt, ohne ihr Zutun anstandslos bezahlt wird.
Über Deutsche oder EU- Bürger da schwebt aber auch in der Theorie bewusst das Unheil der Obdachlosigkeit. Das ist geplant, dass sie nicht anstandslos Stütze oder Miete bekommen.
Fast eine Million Deutsche scheitern da, leben daher auf der Straße, in Ruinen und wer eine Notunterkunft hat, darf sie meist auch nur von 19 bis 8 Uhr sie nutzen.
Gründe dieses schlimmen Elend sind, der kranke Zustand dieser Leute, oft haben sie nicht einmal eine Krankenversicherung (sie nimmt auch keine auf) oder scheitern an den bürokratischen Hürden oder Schikanen, übrigens selten wegen tatsächlicher Arbeitsverweigerung. Für mich ist dieses oft sehr schlimme Elend auch durch einer komplizierten Sozialgesetzgebung, Krankenversicherung so zum Teil bewusst geplant. Deutschland ist für manche Deutsche nicht so schön, wie es unsere Politiker verkaufen möchten, nicht mal in der Theorie.
Lutz
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