Es war die landeskirchliche Überraschung der letzten Woche: Das Landeskirchenamt beruft Diakoniedirektor Christian Schönfeld ab und präsentiert Oberlandeskirchenrat Dietrich Bauer als dessen Nachfolger ab 1. September. Diese Personalentscheidung ist eine kluge. Denn viel Kritik musste Christian Schönfeld in den vergangenen zwei Jahren in der Debatte um die Finanzarchitektur der sächsischen Diakonie einstecken. Stichwort: Mutmaßungen über die Geschäfte der Diakonie-Stiftung. Das hat nicht nur am Bild der Diakonie gekratzt. Es wird auch beim Direktor nicht ohne Spuren geblieben sein.
Mit dem Wechsel Dietrich Bauers an die Diakoniespitze ergibt sich nun eine neue Chance im verhärteten Konflikt um die institutionelle Aufstellung der Diakonie Sachsens. Denn Bauer hat als führender Kopf der landeskirchlichen Strukturreform viele Erfahrungen in der Gestaltung komplizierter Strukturprozesse gesammelt. Und er kommt von außen, kann möglicherweise festgewordene Fronten aufbrechen.
Es keimt die Hoffnung, dass nun ein neues Vertrauen auf allen Seiten entstehen kann. Dazu bedarf es aber eines gemeinsamen Willens, den lähmenden Konflikt auch wirklich zu überwinden. Das betrifft vor allem die Mutmaßungen über mögliche krumme Geschäfte einzelner kirchlicher Hauptamtlicher im Bereich der Diakonie-Stiftung. Wenn bisher kein Nachweis für die Schuld wirtschaftlichen Missmanagements der Diakonie gefunden wurde, muss die Unschuldsvermutung gelten und konstruktiv auf allen Ebenen miteinander gearbeitet werden. Das ist nicht nur eine weise juristische Regel und Grundlage des Rechtsstaates. Es ist vor allem eine christliche Regel und ein Prüfstein für gelebtes Vertrauen.
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Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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