Nachhilfe in Sachen Klima
Dresdner Kreuzkirche lud für Klimaschutz streikende Schüler zu Vortrag einDie Dresdner Kreuzkirche hat ihre Türen für Schüler geöffnet, die zum weltweiten Klimastreik der Initiative »Fridays for future« (»Freitage für die Zukunft«) auf die Straße gegangen sind. Etwa 500 von ihnen informierten sich zum Abschluss ihrer Demonstration bei einem Vortrag in der Kirche über die Zusammenhänge des Klimawandels.
Holger Milkau, Pfarrer der Kreuzkirche, begrüßte das Engagement der Jugendlichen. Er erinnerte daran, wie sich die Kreuzkirche 30 Jahre zuvor während der Zeit des politischen Umbruchs geöffnet habe und viele Menschen hier hineingeströmt seien. »Die Friedliche Revolution geht weiter. Sie hat ein neues Gesicht bekommen – euer Gesicht«, rief er den Schülern zu.
Jörg Schwerdtfeger, ein freiberuflicher Wissenschaftler, der zuletzt für den Deutschen Wetterdienst gearbeitet hatte, veranschaulichte den Schülern anhand von Diagrammen die komplexen Zusammenhänge und Wechselwirkungen von Ursachen und Wirkungen bei Klimaveränderungen.
Die Kreuzkirchgemeinde bot den Schülern eine Art Weiterbildung an. Jörg Schwerdtfeger erläuterte ihnen, wie trotz Schwankungen langfristig eine Temperaturerhöhung zu konstatieren sei. Darüber herrsche weitgehend Konsens in der Wissenschaft. Von fast 14 000 Artikeln zum Klimawandel, die von 1991 bis 2012 erschienen, hätten lediglich 24 diese Tatsache bestritten. Gegenüber Veränderungen bei natürlichen Größen wie etwa die Intensität der Sonnenstrahlung habe sich die steigende Menge von Treibhausgasen als der wesentlichere Einflussfaktor erwiesen. Der Anstieg der globalen Temperatur lasse die Eisschilde schmelzen und den Meeresspiegel steigen.
Zuvor hatten mehrere Tausend Schüler – die Organisatoren selbst schätzten ihre Zahl auf 5000 – mit einer Demonstration und einer Kundgebung in der Dresdner Innenstadt von der Politik konkrete Schritte zum Stopp der Erderwärmung gefordert. Sie verlangten unter anderem, den Autoverkehr zu reduzieren, die Innenstadt von privaten PKW frei zu halten, statt dessen Radwege auszubauen sowie einen zuverlässigen und für alle bezahlbaren Öffentlichen Nahverkehr zu gestalten.