Erinnert: Am 9. April 1945 wurde Dietrich Bonhoeffer im KZ Flossenbürg hingerichtet. Wolfgang Huber hat gerade eine neue Bonhoeffer-Biografie veröffentlicht. Ein Gespräch über Bonhoeffers dunkle Seiten und was er der Kirche heute zu sagen hätte.
Er lebte, was er lehrte: Dietrich Bonhoeffer im Frühjahr 1932 bei einem Ausflug mit Schülern. ©
Bundesarchiv / CC-BY-SA 3.0
Herr Huber, wann haben Sie zum ersten Mal von Bonhoeffer gehört?
Wolfgang Huber: Ich bin schon als Schüler auf das Buch »Gemeinsames Leben« gestoßen und habe das mit einem anderen Pfadfinder zusammen gelesen, weil mich als Vierzehn-, Fünfzehnjährigen die Fragen interessiert haben: Was bedeutet das für mein eigenes Leben und welche Folgerungen ziehe ich daraus für die Verantwortung, die ich für eine Gruppe der Christlichen Pfadfinderschaft hatte? Das war meine erste Begegnung.
Bonhoeffer war ein großer Theologe, aber auch ein Widerstandskämpfer, ein Märtyrer, ein evangelischer Heiliger. Hatte er auch dunkle Seiten?
Dunkle Seiten hat Bonhoeffer selbst in sich gesehen. Er bekennt, dass er von seinen Begabungen einen Geb