Immer und immer wieder musste mir meine Oma Geschichten aus der Kriegszeit erzählen. Es war für mich als Kind so unglaublich, was sie alles erlebt hatte. Sie zeigte mir die Feldpost ihrer Söhne, von denen einer »im Krieg blieb«. Oder sie erzählte, wie mein Opa in den letzten Kriegswochen noch eingezogen werden sollte. Gebannt habe ich ihr zugehört. Immer wollte ich auch hören: »Das ist vorbei, das passiert nie wieder.« Daran muss ich Jahr für Jahr am Volkstrauertag denken. Ich bin dankbar, dass ich in Frieden aufwachsen durfte. Sehr dankbar. Gleichzeitig gibt es Menschen in anderen Ländern, die unter Krieg leiden. Frieden ist alles andere als selbstverständlich.
Der Buß- und Bettag, der kurz nach dem Volkstrauertag kommt, macht mich darauf aufmerksam, dass ich selbst meinen Beitrag leisten kann, um in Frieden zu leben: Dass ich andere bitte, mir zu verzeihen, wo ich sie verletzt habe. Dass ich Gott um Vergebung bitte, wo ich Unrecht getan oder gedacht habe. Ein paar Tage später dann der Ewigkeitssonntag. Der erinnert mich daran, dass jedes Leben zu Ende geht. Auch meines. Auch das friedlichste. Der Gedanke an den Tod tut mir gut. Weil er mir hilft, mich auf das zu besinnen, was mein Leben ausmacht. Weil sich dadurch meine Prioritäten verschieben und ich mein Leben bewusster lebe.
Während ich früher die Fülle dieser »schweren« Feiertage eher belastend fand, sehe ich heute einen geradezu heilsamen Zusammenhang: Der Gedanke an Kriege und die Dankbarkeit für den Frieden – die Aufforderung, selbst etwas für ein Leben in Frieden zu tun – und das Wissen, dass jedes Leben zu Ende geht, wir jedoch Hoffnung darüber hinaus haben. Eine sinnvolle Reihenfolge.
Fokus auf den Frieden
Am 10. April wurde in Plauen an die Bombennacht vor 79 Jahren mit 2000 Toten gedacht Mehr lesen Sie im Digital-Abo- Mitarbeiter/innen (m/w/d) Ökumenische Sozialstation Leipzig
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