Gott steht über Gutem und Bösem
»Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.« Römer 12, Vers 21
Schon am Anfang der Bibel geht es um Gut und Böse. Am ersten Schöpfungstag wird das Licht geschaffen und erhält mit der Finsternis die Aufgabe, Tag und Nacht abzubilden. Licht und Finsternis stehen im Fortgang der Bibel auch als Sinnbild für Gut und Böse. Interessant ist an der Schöpfungsgeschichte, Gott beseitigt nach der Schaffung des Lichtes die Finsternis nicht einfach, sondern gibt ihr eine Aufgabe. Das Böse wird schnell auf eine moralische Ebene der bösen vorsätzlichen Tat reduziert. In der Bibel ist das Böse alles, was dem Leben feindlich gesonnen ist. Hingegen fördert das Gute alle Kräfte und Energien, die das Leben entfalten.
So ist es dem biblischen Erzähler wichtiger, dass eine lebensbejahende Zukunft gestaltet wird, als dass Schuld fein säuberlich aufgearbeitet wird. In der Josephserzählung (1. Mose 37–50) geschehen viele Kapitalverbrechen, die am Ende nicht bestraft werden, sondern als Handeln Gottes verstanden werden, um ein Volk zu retten (1. Mose 50,20). Auch die für uns Menschen am Ende segensreich ausgehende Passionsgeschichte von Jesus Christus ist ohne den bösen Verrat des Judas nicht vorstellbar.
In der Bibel ist Gutes und Böses verschiedentlich miteinander verwoben, wobei es kein Gewaltrecht des Guten gibt. Wenn aus Bösem Gutes erwächst, so steht für den biblischen Erzähler der barmherzige Gott dahinter. Paulus ermutigt uns, sich dem Handeln Gottes zur Verfügung zu stellen. Da Gott eben über Gutem und Bösem steht, ist uns Gott auch in bösen Erfahrungen nah und eröffnet uns selbst darin wieder lebensbejahende Wege. Darin liegt ein großer Trost.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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