Ein Gespräch mit Antje Heider-Rottwilm, Vorsitzende von »Church for Peace«
Pfarrerin Antje Heider-Rottwilm ist Vorsitzende des ökumenischen Netzwerks »Church for Peace«, einem Zusammenschluss von Friedenskir- chen, christlichen Gemeinschaften, Kirchgemeinden und Friedenspro- jekten aus ganz Europa. ©
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Frau Heider-Rottwilm, seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine ist von einer sicherheitspolitischen »Zeitenwende« die Rede. Bedeutet diese auch eine »Zeitenwende« für die Friedenskirchen?
Antje Heider-Rottwilm: Sie bedeutet insofern eine »Zeitenwende«, als wir alle heftig herausgefordert sind, noch viel klarer die Ursachen und Folgen eines Krieges zu analysieren, Konsequenzen zu ziehen und Alternativen deutlich zu machen.
Welche wären das?
Zunächst: Der brutale russische Überfall ist durch nichts zu rechtfertigen! Und es wäre erbarmungslos und zynisch, den Menschen in der Ukraine vorzuschreiben, wie sie sich zu verteidigen haben. Aber es geht um eine tiefgreifende und selbstkritische Analyse der Ursach